Man kann es nicht oft genug sagen, und es gibt leider manchen Anlaß zu dieser Aufforderung: Prahlt nicht mit euren Wunden.
Man kann es nicht oft genug sagen, und es gibt leider manchen Anlaß zu dieser Aufforderung: Prahlt nicht mit euren Wunden.
Kulturjournalist - Romancier - bipolarer Bedenkenträger
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Sono una donna libera. Nel mio blog farete un viaggio lungo e profondo nei pensieri della mente del cuore e dell anima.
... die Umlaufbahn der Gedanken, Wünsche, Fragen und Sehnsüchte eines Sternflüsterers
Simply Stop - Bewegendes
wbidi schreibt am 09.04.2012 um 10:57 Uhr:
na ja, die einen prahlen damit, die anderen verziehen sich damit in die dunkle ecke.
fragt sich, was der heilung zuträglicher ist – (natürlich weit ab jeglicher moral.)
Lyriost schreibt am 09.04.2012 um 11:13 Uhr:
Dem Prahler geht es nicht um Heilung – ganz im Gegenteil; er kratzt ständig am Schorf herum, damit die Wunden nicht verheilen und er selbst (oder auch ein politisches oder religiöses Anliegen) weiter im Mittelpunkt des Interesses stehen und so Profit aus den Wunden gezogen werden kann. Es gibt viele Formen von Narzißmus, und für mich gehört die Wundenprahlerei eindeutig dazu.
wbidi schreibt am 09.04.2012 um 11:18 Uhr:
Da stimm ich dir zu.
Gerade deswegen braucht DER ja Heilung…
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GrafKroete schreibt am 09.04.2012 um 11:41 Uhr:
Boah, ich hab mir doch glatt den Finger wundgeschrieben, aber ich behalt das wohl besser für mich……. sonst gibts noch n paar Nägel gratis dazu und von dem Opfer würd ich gerne weiterhin den moralischen Abstand bewahren.
Lyriost schreibt am 09.04.2012 um 12:05 Uhr:
Nicht nur das Prahlen der Lämmer ist degoutant, das der Wölfe nicht minder … 😉
Phil_Sophie schreibt am 14.04.2012 um 22:37 Uhr:
Ich bin sehr stolz auf meine Wunden, seelisch und körperlich. Mit jeder Wunde bin ich einen Schritt weiter gekommen. Mein Leben wurde damit gezeichnet. Ich bin stolz daruf. Und mit dem, was ich mit meinen Wunden erreicht habe, darf ich mich gut und gerne prostituieren.
Ich kratze gerne meine Narben 🙂 Ich bin stolz auf mich.
GrafKroete schreibt am 15.04.2012 um 11:49 Uhr:
Wenn s gefällt. Ich?….. bin kein bischen stolz auf meine Narben, denn ein jede ist im Kampfe entstanden und ich bedaure zutiefst jede Wunde die ich dabei geschlagen habe, gerecht oder ungerecht ist mit hierbei egal….. Kampf bedeutet Vergewaltigung, Beugen des eigenen oder fremden Willens und das empfinde ich nach wie vor als völligen Blödsinn, auch wenn ich dieses Spiel nur noch selten verliere ……….
Phil_Sophie schreibt am 15.04.2012 um 21:08 Uhr:
GrafKroete:
Kampf bedeutet Vergewaltigung, Beugen des eigenen oder fremden Willens …
Kampf ist eine andere Form, das Recht der Freiheit zu verteidigen oder zu erlangen. Das tut jeder, auch du und das jeden Tag. Das beginnt im Straßenverkehr und endet im Kinderzimmer mit der Erziehung.
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GrafKroete schreibt am 16.04.2012 um 13:56 Uhr:
Ach …… so dachte ich auch allzulange, aber:
1. Es gibt keine Freiheit, wir alle leben in einem Netzwerk der Bezüge.
2.Kämpfen bedeutet Ringen um Dominaz, mit vernünftigen Ideen und dem Willen den Mehrwert zu teilen kommt man wesentlich weiter.
3. Recht ist nur ein anderer Begriff für Ungerechtigkeit, denn DAS RECHT wird immer von der dominanten Partei erzwungen.
Das, was wirklich weiterbringt nennt sich Übereinstimmung auch Kompromiss genannt. Ich war auch lange ein zäkisches Wesen das viele Rechte und Pflichten hatte. Jetzt agiere ich nur noch als Ratgeber oder subversives Element das Rechte nach dem Motto „NEIN ICH DIENE NICHT“ unterläuft ……… damit komm ich in fünf Minuten weiter als vor Jahren mit monatelangem Gezänke.
Dem Stolz auf blutige Narben hab ich auch lange gefrönt, ich saß sogar mal n paar Tage in U-Haft weil ich gegen den Frankfurter Flughafenausbau und gegen Wiederaufbereitungsanlagen aktiv gekämpft hab, aber was ist ein Leben in Stolz und Ehre gegen die Bequemlichkeit des scheinbar ehrlosen Gesellen, der schlicht und einfach das uneinsichtige Handeln verweigert. Denn das ist die einzige Freiheit, die einem Menschen überhaupt gegeben wurde, dei Entscheidung sich zu verweigern ……….. nicht mitmachen.
So, jetzt hab ich aber mal ordentlich geprahlt …. *schmunzel*
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Thomas aber legte den Finger in die Wunde. Vielleicht ist es diese Handlung, die die Heilung, Genesung, Aufrichtung des Verwundeten erst ermöglicht?
(Und das der Grund, warum er mir von der ganzen Gruppe der Lieblingsapostel ist?)
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Wenn wir nicht an den Darlegungen des doch sehr überzeugenden Altphilologen Most zweifeln, dann hat allerdings der gute Thomas tatsächlich seine Finger schön bei sich behalten und nicht in der Wunde rumgewühlt. Caravaggio und viele andere haben nur nicht, wie etwa die Gnostiker, an der geradezu fanatisch verteidigten Kirchenlehre gezweifelt. Im Grunde ist also die Darstellung und Betonung des Thomasschen Zweifels eine Widerlegung der Zweifelsnotwendigkeit und ein Aufruf zum wissensunabhängigen Glauben. Glaube ich. Und zum Prahlen: Jesus selbst prahlt nicht. Die Kirche prahlt mit seinen Wunden.
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Mit vermutlich nicht chirurgisch frisch gewaschenen Fingern in offenen Wunden rumzuwühlen ist auch unappetitlich. Aber in dem übertragenen Sinn hat er es jedenfalls getan, der Thomas, Zwilling, Zweifler! – Inwieweit die Präsentation dieser Male ein Prahlen gewesen wäre, lassen wir’s. Aber seine meist wenig opferbereiten Chefverkünder, ja, die tun’s!
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