Beschneidung

Jede Form von Beschneidung, ob nun die Beschneidung der Haare oder der Genitalien, also auch und gerade die rituelle, ist ein Übergriff einer Gesellschaft auf den einzelnen. Das Individuum wird damit seiner Individualität beraubt und den Regeln von Kultur und Gesellschaft unterworfen, zurechtgeschnitten, damit es wachse, wie die Gemeinschaft, der das Individuum angehört, es wünscht.

Gewohnheiten

Bild: Cronos (bei Blogigo)

»Wenn der Guru sich abends zur Andacht niederließ, kam oft die Ashramkatze und störte die Meditierenden. So ordnete er an, die Katze während der abendlichen Meditation anzubinden.

Nachdem der Guru gestorben war, band man die Katze bei der abendlichen Andacht weiterhin an. Und als die Katze gestorben war, wurde eine neue Katze in den Ashram geholt, damit sie während der Andacht entsprechend angebunden werden konnte.

Jahrhunderte später verfassten gelehrige Schüler des Gurus gelehrte Abhandlungen über die liturgische Bedeutung des Festbindens einer Katze während der Zeit der Mediation.«

(Quelle unbekannt)

 

Wir tun vieles, ohne darüber nachzudenken, warum wir es tun. Wenn aber jemand kommt und fragt, warum tust du das?, finden wir häufig keine Erklärung für das, was wir tun. Doch wollen wir nicht wahrhaben, daß der Grund unseres Tuns allein in der Gewohnheit liegt. Wir schämen uns ein wenig. Also setzen wir uns hin und basteln uns eine Erklärung für unser Tun. Es muß sich doch irgendein Grund finden lassen … Notfalls müssen wir einen erfinden. Denn nichts lieben wir so sehr wie unsere Gewohnheiten – und kaum etwas ist uns wichtiger als unsere Überzeugung, daß unsere Gewohnheiten mehr sind als nur Gewohnheiten.