Koryphäen und Koniferen

Es ist eine unbedachte Verächtlichkeit gegenüber den Koniferen, Koryphäen als Koniferen zu bezeichnen. Während Koryphäen, vor allem selbsternannte, sich häufig durch Zwergwüchsigkeit auszeichnen, aber nur selten über einen Meter siebzig groß werden, gehören Koniferen zu den schnellwachsenden Arten, und einige ihrer Exemplare, wie etwa der Küstenmammutbaum, werden über hundert Meter hoch. Manche Koniferen, etwa Kiefern, halten schon mal ein paar tausend Jahre durch. So gesehen, sind die Koniferen die wahren Koryphäen. Deshalb ist es statthaft, abweichend vom üblichen Sprachgebrauch, die Konifere als Koryphäe zu bezeichnen. Wenn wir nun »unsere Koryphäen« anschauen, sollte daher, bevor wir ihnen den Ehrennamen »Konifere« verleihen, unser Augenmerk darauf liegen, ob sie nadeln.

Elitenbildung

Wenn sich einer einbildet, er brauche sich nur den Hintern zu parfümieren, um zur Elite zu gehören, dann liegt er voll im Trend: Elite ist, so scheint es, immer dort, wo die Fürze besser riechen. Auch Geldscheine als Toilettenpapier sind bei der Elitengenerierung von jeher anerkannt nützliche Requisiten. Emotionale Intelligenz und Bildung dagegen nur in Ausnahmefällen.

Belanglosigkeit

Daß die Belanglosigkeit Spitzenpositionen erreicht, ist nicht weiter verwunderlich und im Grunde belanglos, denn es spiegelt nur die innere Triebkraft wider, die ihr innewohnt und die gleichzeitig ihr Wesen ist. Deshalb ist es ratsam, nach Wesentlichem eher in den mittleren und in Kellerregionen zu suchen, wenn man sich für Wesentliches interessiert.