Demokratisch ist das nicht

Kaum ist ins Bewußtsein der Öffentlichkeit gedrungen, wer in Kürze der neue Bundespräsident sein wird, mit einer breiten Mehrheit gewählt und ebenfalls von einer Mehrheit der Bevölkerung mit Wohlwollen betrachtet – was erst mal natürlich nichts heißt –, da geht die Netz-Nörgelei derart massiv los, daß man sich verwundert die Augen zu reiben gezwungen ist. Ob nun aus dem Zusammenhang gerissene Zitate überinterpretiert oder obskure Stasilegenden wiederaufgewärmt werden, daß es nur so kracht: „Der Herr Diestel wollte was sagen“ – oder gar geraunt: Die Eltern waren NSDAP-Mitglieder –, hier wird versucht, jemanden zu diskreditieren, noch bevor er ins Amt gewählt und eingeführt wurde. Demokratisch ist das nicht, und da sind wohl noch Rechnungen offen. Ich für mein Teil bin nicht so naiv, zu glauben, der Bundespräsident müßte grundsätzlich meine Meinung vertreten. Das kann ich nur selbst tun.

2012

Wahrnehmungshavarie

Der Teilzeitmissionar Peter Hahne äußert sich beim »kritischen Journalisten« (»Ohne Belehrung. Ohne Ideologie«) Reitschuster darüber, »was wir jetzt erleben«: »Das ist ja Faschismus«, genauer »rot-grün-schwarzer Faschismus«.

Wer es noch nicht mitbekommen haben sollte: Es finden in unserem einstmals schönen Land allabendlich Bücherverbrennungen statt, allüberall entstehen Konzentrationlager, und jeden Tag kann man sehen, wie Uniformierte auf dem Land bereits Massengräber für die Opfer der Zwangstodesspritzen ausheben. Und nirgendwo darf man mehr frei seine Meinung äußern.

Eine schlimme Zeit, das muß man sagen. Viele wünschen sich vermehrt zurück in die gute alte Zeit der dreißiger/vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Die glorreiche Zeit des Nationalsozialismus/Faschismus.

Aber war das tatsächlich eine so gute alte Zeit damals? Gab es damals nicht auch bereits Bücherverbrennungen, Massengräber, Konzentrationslager? Ja, schon, kann sein, das wird zumindest behauptet. Ob das jedoch wirklich stimmt, man weiß es nicht.

Eines wissen wir jedenfalls genau: Das gab es damals ganz sicher nicht für Menschen wie uns Volksgenossen, die »wir« dem jetzigen Faschismus ausgeliefert sind. Seine Meinung durfte damals immerhin jeder sagen. Also: die Wahrheit.

So wird in manchen Köpfen versucht zu glaubdenken. Manche glauben so was tatsächlich zu denken.

Wohl dem, der nicht derartig schlimmen Wahrnehmungsstörungen ausgeliefert ist.

Zur Tagespolitik

Schon den halben Tag frage ich mich, ob die obersten Repräsentanten im Rechtsstaat Serbien dem Klüngel im Verbrecherstaat Australien schon den Krieg erklärt und eine Generalmobilmachung angeordnet haben oder ob ich etwas mißverstanden habe.

Vorbereitung

Das Spiel mit den Köpfen
macht die Hirne nicht härter
nicht mal elastisch
und auch nicht immun
nicht beim Boxen
und nicht auf dem Rasen

eher weicher und träger
gutes Training
für Alzheimer und Demenz
so wird vermutet

es besteht ein erhöhtes Risiko
später Folgen
so weiß man

doch nicht jeder nutzt den Kopf auch
ein wenig zum Denken

Schnipp, schnapp

Die Guillotine wird diese Woche wohl den christdemosozialen Zwerghahnenkampf beenden. Die Frage ist nur, ob das CDU-Oberhaupt sich freiwillig unters Rasiermesser begibt oder von den eigenen Leuten druntergezerrt wird.

Und ob anschließend der kleine Fisch versucht, den großen zu schlucken. Für Außenstehende sehr amüsant.

Links wird immer stärker

linke

Die Frankfurter Blindenanstalt hat wieder zugeschlagen: »CDU und SPD können bei den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg jeweils einen Sieg feiern. Aber die Konkurrenz von rechts und links wird immer stärker.« 

Politische Blindheit, Voreingenommenheit, liebe Gewohnheit, Beißreflex oder alles zusammen: Das Problem wähnt die FAZ traditionell auf der Linken. So sieht die Zeitung die Linke mit etwa acht Prozent Verlust »immer stärker«. 

Nennt sich Journalismus.

FAZ

Armes Deutschland

Erika Steinbach, ehemals nach illegaler Einwanderung ihrer Eltern in Polen aus Polen ausgewandert, um der unbestreitbar nicht unverständlichen Vertreibung zuvorzukommen, aus der CDU ausgewandert, um … man weiß es nicht, nun AfD-Sympathisantin, also besonders fit im Kopf, war neulich auf eine Satire des bösen und lustigen »Postillons« reingefallen.

Der Text trug die Überschrift »Wegen Kreuz im Logo: Strenggläubiger Muslim will keinen Jägermeister mehr trinken.« Dazu schrieb sie auf Twitter: »Hoppla, ich dachte Muslime dürfen keinen Alkohol trinken. Also kann Jägermeister diese Drohung gelassen hinnehmen. Aber es ist schon dreist, was hier in Deutschland abgeht.«

Gerade hörte ich wieder von ihr:
»Deutschland ist ein Fall für den Psychiater, und … wir die Therapeuten …«

Armes Deutschland.