Idylle

Sanft der Wiesen zarte Farben
junges Grün und Gelb der Blüten
Ort des Glückes, Trost der Narben.
Und ein Kind beim Kühehüten.

Bäche murmeln, Fische springen
und der Goldfasan stelzt träge
und der Vögel leises Singen
in der Ferne eine Säge.

Purpurrot entflammt die Sonne
ihre Röte kündet Nacht
flachen Landes Sommerwonne.
In den Gräsern tobt die Schlacht.

Mörder lauern dort auf Beute:
aufgespießt zerpflückt zerknackt
wild zerrissen Felle, Häute.
Lebensgier-Dreivierteltakt

Parodie

Parodie ist eine herzerfrischende, befreiende, entlarvende Veranstaltung, und alle haben ihre helle Freude daran, mit Ausnahme der Parodierten, versteht sich. Die müssen so tun, als hätten sie Humor, und wenn sie klug sind, knirschen sie nur nachts im Schlaf mit den Zähnen. Aber jede noch so gute Parodie hat einen entscheidenden Schwachpunkt: Sie läuft immer Gefahr, parodiert zu werden. Deshalb ist jeder Parodist gut beraten, wenn er nicht vergißt, rechtzeitig sich selbst zu parodieren. Bevor es andere tun. Wer geht schon gern zum Zahnarzt?