Immer wieder erheiternd, wenn jemand sich im Irgendwie und Irgendwas und in scheinbaren Widersprüchen bei anderen ergeht, die er selbst in der Enge seines eigenen Horizontes produziert hat, und seinem Gesprächspartner dann mitteilt, dieser habe ihn nicht verstanden. Oder ihm großzügig, wenn auch ironisch, zugesteht, er habe jetzt zumindest teilweise (»es scheint, als hättest du wirklich etwas verstanden«) kapiert, worum es geht. Oder ihm Begriffsstutzigkeit unterstellt: »Ich bin mir nicht sicher, ob du verstanden hast, was ich sagte.« Die Kindergärtnerin spricht mit Kleinkindern.
Aber Kindergärtnerinnen haben irgendwann mal Feierabend und sollten sich darauf einstellen, daß ihre Gesprächspartner nun andere sind.
Und wenn sie etwas mitteilen wollen, dann sollten sie es so präzise tun, daß auch noch andere als sie selbst verstehen können, was sie meinen. Denn wenn du nicht verstanden wirst, dann liegt das manchmal daran, daß du nicht sagst, was du meinst. Oder daran, daß andere eine andere Meinung zu dem von dir Gesagten haben als du. Und eine andere Meinung kann man nicht einfach dadurch wegwischen, daß man erklärt, der Gesprächspartner habe einen nicht verstanden. Oder nur zum Teil. Ein plausibles Gegenargument hat dann, wenn es dir nicht einleuchtet, ein Gegenargument verdient. Wer auf ein Gegenargument mit solchen Sprüchen reagiert, verhält sich respektlos und anmaßend. Früher nannte man solche Leute Herrenreiter.
Ich habe nichts dagegen, wenn Leute auf einem hohen Roß sitzen. Aber sie müssen reiten können.