Über Blindheit und Sehschwäche

Für den Blinden, dessen Augen ins Leere schauen und der auf seine anderen Sinnesorgane beschränkt ist, ist eine Brille sinnlos und bedeutungslos, ein lächerliches Instrument, dessen Druck bei ihm ein unangenehmes Gefühl auf der Nase und an den Ohren erzeugt, um so mehr, als er auf diese besonders angewiesen ist, um sich zu orientieren.

Ein Mensch mit Sehschwäche dagegen freut sich über seine Brille, wenn sie ihn auch ein wenig drückt, hilft sie ihm doch zu sehen, so daß er sich mit weniger Mühe in der Welt zurechtfinden kann als der Blinde.

Daß die Welt des brillenbewehrten Sehschwachen um vieles bunter ist als die des Blinden, ist zudem eine wunderbare Zugabe, die ihn den Druck des Gestells vergessen läßt.

Reale Hintergründe

Reale Hintergründe werden nicht dadurch irreal, daß ihre Existenz unser Vorstellungsvermögen oder unser Erfahrungswissen übersteigt. Wenn man ständig nur die Vordergrundabbildungen fokussiert, degradiert man sich zur Spiegelreflexkamera. Man hat zwar ein klares Bild, aber es ist reduziert. Denn die Hintergründe wirken verschwommen und unwichtig. Wir sollten jedoch nicht vergessen, daß diese Verschwommenheit nicht real ist, sondern nur Ausdruck unserer mentalen Sehtechnik.