Welch ein furchtbarer Film muß das sein, der gegenwärtig (2010) bei uns in den Kinos auf Hochtouren läuft.
Teddy Adorno hatte zeit seines Lebens Angst, ein Kinobesuch könnte seinem Verstand schwerwiegende Schäden zufügen. Beim Besuch eines 3-D-Blockbuster-Events, wie zur Zeit AVATAR eines darstellt, wird diese Vermutung mehr als bestätigt.
So tm über AVATAR.
Mehr als. Also noch schwerwiegendere Schäden. Man sieht vor dem geistigen Auge, wie aus den Kinos in gebückter Haltung, wild um sich blickend, Scharen geistiger Krüppel schleichen.
Überschrift bei tm: „AVATAR – langweiliger kann Kino kaum sein“. Doch trotz dieser Langeweile schafft es der Film, den Zuschauer geradezu zu vergewaltigen:
Der Versuch also, von der vorgegebenen (oder technisch aufgezwungenen) Blickrichtung abzuweichen, wird mit Schmerzen quittiert – so tut der Film dem Zuschauer, verlässt er das vorgegebene Spielfeld (bildlich gesprochen), Schmerzen an, bestraft diesen für seinen Ausbruch, für die Nicht-Einhaltung der vorgegebenen Sichtweise.
So schmerzhaft kann Langeweile sein.
Kulturimperialismus und unterschwelligen Rassismus gar hat Josef Joffe von der ZEIT durch die 3-D-Brille gesehen. Man darf rätseln, welche Brille da unter dem Plastikglas wohl die Blickrichtung vorgab. Oder hat er nur abgeschrieben von David Brooks mit seiner „Weißer-Messias“-Phantasie in der New York Times? Annalee Newitz hätte wahrscheinlich lieber eine schwarze Frau in der Rolle des Jake Sully gesehen, auch wenn sie das nur indirekt sagt, der Vatikan schließlich befand das Ganze als zu unchristlich-pantheistisch, und Nichtraucherorganisationen waren empört über eine paffende Pilotin.
Also: Bloß nicht anschauen, langweilig, rassistisch, chauvinistisch, zu gefährlich für Leib und Leben, Gesundheit und das Seelenheil.
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