Das größte Problem vieler Touristen, eine schreckliche Plage, die ihnen den Urlaub in fremden Ländern vergällt, sind – neben bettelnden Einheimischen – Touristen.
Schlagwort: Menschen
Prahlen
Man kann es nicht oft genug sagen, und es gibt leider manchen Anlaß zu dieser Aufforderung: Prahlt nicht mit euren Wunden.
Menschenkenntnis
Im Laufe der Jahre bildet sich bei den meisten Menschen ein Geflecht von Vorurteilen, die sie Erfahrung nennen, und deshalb betrachten sie die andern (wie sich selbst) meist recht oberflächlich und geben ihnen nur dann die Chance, genauer angeschaut zu werden, wenn sie ins Schema passen, das die Menschenkenner sich zurechtgelegt und dessen Grundlage sie mit dem Namen Menschenkenntnis versehen haben. Es ist sehr schwer, ein solches Verhalten abzustellen, weil dem unbewußte, nicht reflektierte Prozesse zugrunde liegen. Sich selbst nimmt man vor allem deshalb nicht realistisch wahr, weil man gleich einer Mater genau der stereotypen Grundform entspricht, die man sich zurechtgebastelt hat – eingehende Betrachtung nicht notwendig, denn man glaubt sich zu kennen, auszukennen mit sich selbst.
Großzügigkeit mal anders
Manche Menschen kratzen für sich selbst hemmungslos den Belag von allen Brötchen, die ihnen in die Finger kommen, und halten sich zudem für vorbildlich großzügig, wenn sie den andern mit großer Verzichtsgeste die geplünderten Reste überlassen, statt sie in den Müll zu werfen.
Egoismus
Das Schlimmste am Egoismus ist nicht die Rücksichtslosigkeit beim Ellbogengebrauch, sondern das phantasiearme Bewußtsein des Egoisten, die andern hätten eine ähnliche Einstellung wie er selbst (oder sie seien gar schlimmer) und würden diese nur besser verbergen. So gesehen, wird die eigene Egohampelei zu einer Art Schutzmechanismus. Wie so oft, spielt der Täter nichts lieber als Opferlamm.
Auf der Suche
Die meisten Menschen sind auf der Suche nach etwas, was sie längst haben, aber die wenigsten bemerken ihre Blindheit rechtzeitig, denn es kommt nicht selten vor, daß man bei dieserart Suchen das Gesuchte ganz nebenbei verliert. Mit etwas Glück findet man es jedoch eines Tages wieder – wenn man längst nach etwas anderem sucht. Nicht immer aber erkennt man das Gefundene als das früher Gesuchte wieder, noch weniger identifiziert man es als einstmals Besessenes, denn man ist zu sehr hingerissen vom Gesuchten des Augenblicks.
Halb so schlimm
Das Schlimmere tröstet über das Schlimme hinweg. Solange das Schlimmere einen nicht selbst erwischt. Deshalb mögen Menschen Moritaten und Schauergeschichten, Geschichten von Mord und Totschlag so sehr und tragen ihre eigenen körperlichen und seelischen Verletzungen mit Fassung.
Krieg um Frieden
Lange konnten sie sich nicht einigen, wer der Friedlichste von ihnen war, es ging hin und her, und jeder glaubte, er hätte die besten Argumente. Nichts half, und unzufrieden und entnervt saßen sie da und warfen sich giftige Blicke zu. Dann hatte einer eine Idee: Wir werden das ein für allemal ausfechten, nicht nur mit Worten, sondern mit Taten. Darauf konnten sich alle ohne weiteres einigen. Und so begann der Krieg.