Wenn du dich allzu sehr von widrigen Zufällen durcheinandergeschüttelt oder gar umgeworfen fühlst, denke daran: Auch wenn du dein Schicksal Zufall nennst, bleibt es doch es selbst. Kein bissiger Hund wird dadurch zahmer, daß man ihm einen andern Namen gibt. Manchmal hilft kraftvolles Streicheln. Aber nicht immer.
Schlagwort: Zufall
Zufall und Notwendigkeit
Auch der Zufall hat eine innere Notwendigkeit, ist also immer nur ein relativer, doch in der Notwendigkeit ist kein Platz für den Zufall. Notwendigkeit ist absolut. Notwendigerweise gibt es Zufälle, aber es ist kein Zufall, daß es Notwendigkeit gibt.
Zufall ist ein Ereignis im Schnittpunkt von Kausalketten, ein Ereignis, dessen Notwendigkeit wir erkennen würden, wenn wir alle Kausalketten aus einer Art perspektivloser Vogelperspektive betrachten könnten.
Den Ursprung dieser Kausalketten ausmachen zu wollen überschreitet die Grenzen dessen, was unsere Apperzeption generiert, und damit die Möglichkeiten des menschlichen Denkens. Zufall und Notwendigkeit sind gebunden an die Welt der Erscheinungen, die wir mit unseren Sinnen wahrnehmen und in unserem Bewußtsein zu einem Bild gestalten.
Ein wie auch immer geartetes Absolutes zu erkennen, das bleibt der inneren Wahrnehmung überlassen, ist jedoch sprachlich-logisch nicht darstellbar.
Zufall
Zufall nennt man die Maske, die die Notwendigkeit aufsetzt, wenn sie zum Karneval geht.
Zufall
Jemand schrieb, er halte nichts vom Begriff »Schicksal« und Schicksal sei doch in den meisten Fällen nichts anderes als die »Verkettung zufälliger Ereignisse«.
Ist das nicht eine contradictio in adjecto? Ein zufälliges Ereignis, wenn es denn eines gibt, kann nur dann zufällig sein, wenn es nicht in Interaktion mit anderen Ereignissen auftritt. Ein mit anderen Ereignissen verkettetes Ereignis aber ist von diesen anderen Ereignissen abhängig und verliert dadurch den Charakter der Zufälligkeit.
Von Zufall sprechen wir doch nur dann, wenn uns die Informationen über die vielfältigen Wechselwirkungen von Ereignissen fehlen.
Zufälle
Zufälle sind Scherze der Notwendigkeit oder auch ironischer Kommentar des Universums zu unserer Gewohnheit, uns selbst allzu wichtig zu nehmen.