Im Gespräch mit Simone de Beauvoir sagt Jean-Paul Sartre – man unterhält sich über den Ruhm –, ein Schriftsteller, der ein »gültiges« , ein anerkanntes Buch geschrieben habe, werde »ein anderes Leben haben nach seinem Tod«.
Natürlich meint Sartre so etwas wie literarisches Leben, aber das nimmt dem Ausspruch nichts von seiner Komik – oder auch Tragik. Ganz wie man will.
Wenn ich mal wieder in der Nähe bin, werde ich auf dem Cimetière du Montparnasse vorbeischauen.
„Das Grab erwärmt der Ruhm“ sagte schon Heine (und fuhr fort „Torenworte, Narrentum!“ und vergaß nicht zu erwähnen, was eine bessere Wärme gibt, nämlich eine verliebte Kuhmagd, welche beträchtlich nach Mist riecht).
Neu ist die Erkenntnis, dass sich durch Ruhm etwas, vermutlich trotzdem recht kurzfristig, ändert, die Geldbeutel etwaiger Erben füllt, und dann eben doch dem ewigen, dem entropischen, dem endgültigen Vergessen anheimfällt. Was dem so warm gehaltenen (man stelle sich das bei Leichnamen vor, igitt) Toten freilich herzlich gleich sein kann. Er stellt seine Atome für neue Geniestreiche zur Verfügung, wenn die Würmer ihre Arbeit getan haben.
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