Alle Welt redet von 3-D-Filmen, -Kameras, -Fotoapparaten -Fernsehern. Der Blick in die Tiefe ist das Gebot der Stunde. Beim Denken allerdings erfreuen sich bei denselben Leuten weiterhin die binären Schematisierungen, die für die Fundamentalismen dieser Welt unverzichtbar sind, besonders großer Beliebtheit, und wenn einer mal simples Farbendenken im schwarzweißen Raum betreibt, dann schütteln zwanzig andere den Kopf und glauben, es würde ihnen nicht schaden, ihre Nervenzellen auf diese Weise durcheinanderzubringen. Forscher sind inzwischen in der Lage, die »Tätigkeit« der Synapsen in 3 D zu betrachten; nur um die Ergebnisse ihrer Betrachtungen fruchtbar zu interpretieren, braucht es mehr als die traditionellen dyadischen Schemata. Verändertes Sehen führt nur dann zu verändertem Denken, wenn die Sicherheiten logischer Denkmuster wenigstens zeitweise und provisorisch in Frage gestellt werden. Leider ist das einfache Denken vor allem eines: einfacher. Beim Sehen hilft die Brille. Was hilft beim Denken?
2011
Lyriost – Madentiraden ++++ Gedichte – Gedanken – Kulturkritik 
Was hilft beim Denken? … Tja, für das Denken der meisten ist wahrscheinlich die Hirnprothese „Massenmedien“ zuständig😄
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Die Brille hilft bekanntlich beim fokussieren. Und hat etwas von Scheuklappen, nimmt den Blick nach links und rechts durch die gegebene Sehfeldverengung.
Auch beim Denken kann fokussieren gut sein, oft ist aber auch der Blick ins Weite, in die Breite gefragt.
Ja, was hilft? Psychoaktive Substanzen? Sport, um den Kopf von allem außer Endorphinen freizubekommen? Oder sich zurücklehnen nach einem guten Essen und denken: „ach, das ist mir jetzt alles zu mühsam?“
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Einsichtigkeit
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Ja, schon, ist jedoch erst Folge veränderten Denkens.
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