
von Carlotta Voß
Wir haben das Foto des Paares gesehen, beide in Militäruniform, sie einen Brautschleier über dem flecktarngemusterten Hemd und einen Blumenstrauß in der Hand: Heirat an der Front. Wir haben das Mädchen gesehen, das in der Fensteröffnung sitzt und entschlossen in die Ferne blickt, Lolli im Mund, gelb-blaue Schleifen im Zopf, ein Gewehr…
Ein grausamer Lehrmeister, eine tödliche Seuche: Die Subjektivierung des Krieges bei Thukydides — 54books
Schöner Aufsatz, von einer Autorin, die auch in Zeiten von Pest und Krieg nicht vergisst, von Leser*innen zu reden.
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Allerdings leidet durch das Gendern die sonst recht gute formale Qualität des Textes: »Für den Fall, dass potentielle Leser*innen sich schon in einer kriegsheimgesuchten Welt befindet, kann, zum zweiten, das Nutzenversprechen in dem kontemplativen Möglichkeitsraum gesucht werden, den das thukydideische Werk als literarisches Werk bietet: Leser*innen in der kriegsverseuchten Realität stellt es einen Schutzkeller zu Verfügung …«
Leser*innen befindet sich nicht …, und es müßte heißen »einen Schutzkeller zur Verfügung …« Ein Grund mehr, sich auf das Wesentliche der Sprache zu konzentrieren.
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