Wer allzu viele Schwerpunkte hat, der wird nicht selten für zu leicht befunden, wenn er – was ihm infolge der Fülle schwerfällt – etwas auf den Punkt zu bringen versucht.
Wer allzu viele Schwerpunkte hat, der wird nicht selten für zu leicht befunden, wenn er – was ihm infolge der Fülle schwerfällt – etwas auf den Punkt zu bringen versucht.
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Von innen nach außen und von außen nach innen. Texte und Fotos
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Melancholisch-sarkastische Literatur für Schwarzhumoriker, Musikenthusiasten und andere glückliche Menschen.
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Cine y palabras
Blog do jornalista e professor Solon Saldanha
Eine lose Sammlung zur Dokumentation meiner Werke und Gedanken
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Gretchen schreibt am 24.02.2011 um 00:03 Uhr:
Guten Abend. Lyriost. Erst mal wünsche ich Dir ganz viel Liebes.
Danke für Deinen Gedanken, welcher Wärme und Kritik wundervoll vereint – wie ich finde. Verzeih, bin keine Akademikerin, schreibs hier so einfach dahin.
Freue mich, von Deinem Leben zu lesen. Es ist schön bei Dir zu sein. Vieles, was ich hier bei Dir entdecke, strahlt Wärme; Hitze zuweilen, wenn etwas ganz besonders zu bedenken ist. Aber dann ist’s auch gut so.
Bin
Deine Gretchen
Lyriost schreibt am 25.02.2011 um 08:12 Uhr:
Hallo, Gretchen,
schön, daß du auf deiner Surftour immer mal wieder bei mir einkehrst. Wann erfahre ich mal mehr von dir?
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
Ly
zitieren
Gretchen schreibt am 25.02.2011 um 19:21 Uhr:
Mehr von Dir? Guten Abend, Lyriost. Verzeih, aber darf ich es denn so sagen: Dich habe ich hier erfahren als einen Mitmenschen, welcher der Täuschung die Enttäuschung vorgezogen, dem Nebel die Klarheit und der Bosheit die Liebe, was immer Liebe sei – aber sie bleibt unaussprechlich schön – nicht nur für Romantikerinnen 😉
Mein Gruß an Dich: http://www.youtube.com/watch?v=S-Dnsu8LsM0&feature=related
Wünsche Dir alles Glück
Deine
Gretchen
Gretchen schreibt am 25.02.2011 um 19:32 Uhr:
Bitte verzeih, gern möchte ich dies anfügen:
Zu meinem vorigen Kommentar: „Dich habe ich hier erfahren als einen Mitmenschen, welcher der Täuschung die Enttäuschung vorgezogen, dem Nebel die Klarheit und der Bosheit die Liebe, was immer Liebe sei – aber sie bleibt unaussprechlich schön …“
Solltest Du nur in einer Sache mir Recht geben wollen, so kennst Du mich schon um einen nicht unbeträchtlichen Teil meines inneren Verlangens und Trachtens.
Das gefällt: http://www.youtube.com/watch?v=zcTBD8bVrU4&feature=related
Grüße
Gretchen
Lyriost schreibt am 27.02.2011 um 22:48 Uhr:
Liebe Gretchen, keine Frage, ich muß dir in allem recht geben. Nur eine kleine Korrektur: Ich bemühe mich um das Abstreifen von Täuschungen, ringe um Klarheit und wende mich gegen Bosheit von innen und von außen. Aber es gelingt natürlich nicht immer.
Danke für die sensible Musik.
Liebe Grüße
Lyriost
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Die Sache mit der Fülle der Schwerpunkte erledigt sich früher oder später von selbst. Egal wie viele solcher Punkte ein Körper hat – er wird früher oder später zur Ruhe und damit ins Gleichgewicht kommen. Die Sache mit dem Kräfteparallelogramm. Dauern kann das natürlich, und wenn man selber ein Körper mit einer Vielzahl von Schwerpunkten ist, muss man eben Geduld mit sich selber aufbringen. Vor allem soll man nicht versuchen, sich nach dieser Seite oder jener zu verbiegen, um mit Gewalt ein Gleichgewicht zu erzwingen. Klappt niemals. Dass ein solcher, der sich erst mal selber geduldig auswiegt, bevor er seinen Hintern fett auf eine einzige Stelle pflanzt, dann für „zu leicht“ befunden wird, wen kümmerts? Die Frage ist dann doch, wer befindet da? Vermutlich die, die sich ihren Schwerpunkt durch hastiges Herunterschlucken von Fremdmeinung erwirtschaftet haben. Die sollten aber die letzten sein, auf die man hört.
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Ich denke spontan weniger an Schwer-, als an Standpunkte. Wie einst von den Marxbrothers verkündet (ich kanns nicht zitieren, nur sinngemäß: das ist mein fester Standpunkt! – wenn er ihnen nicht gefällt, ich habe auch noch andere…).
Seinen Schwerpunkt auszutarieren macht viel Mühe, idealerweise mutiert man dann zum Stehaufmännchen. Man darf aber das alte japanische Sprichwort von biegsamer Birke und starrer Eiche nicht vergessen, angeblich die Grundlage der Idee des Judo: Stärke durch Nachgiebigkeit. Den berühmten idealen Kompromiß, der einem (wie freilich jeder) gern als fauler ausgelegt wird, den kann man dann lebenslang immer neu suchen.
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Hauptsache, man bleibt im Fluß und nimmt die festen Punkte nur als Anlegestellen (vielleicht zum Überwintern), die sich gleichzeitig auch zum Ablegen eignen. Der nächste Frühling kommt, so darf man hoffen …
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Das mit den Anlegestellen, das iis ein schöner Gedanke. Der da aber an Land geht, der behält irgendwie seinen festen Kern, seinen Schwerpunkt eben. Da ist etwas Stabiles im menschlichen Charakter, das nur durch eine grundstürzende Metanoia verändert werden kann. Sieht man an den Wutbrüllern: die mögen sich vom Kommunisten zum Katholiken wandeln, oder vom Ultralinken zum Rechtsaußen – sie bleiben Wutbrüller. Der freundliche und offene Charakter steigt mal da an Land mal dort und nimmt fröhlich teil am Fest, dann segelt er weiter, offen für neue Gelände. Deshalb ein Hoch auf die freie Gesellschaft. Sie ermöglicht es einem jeden, sich mal in der Gemeinschaft umzusehen, mal in jener, und vor allem, die Gemeinschaft auch wieder zu verlassen, ohne Angst, dass ihm die Ehrenmörder hinterherkommen. In den verschiedenen Schwerpunkten, denen sich ein Mensch annähert, erkennt er sich, an denen wird er reicher, aber das kann er nur, weil da irgendwo ein festes Zentrum ist, im Innen. Das muss nicht definiert sein, aber es ist stabil genug, dass der Reisende erkennt, hier passt es mir, dort mach ich mich gleich wieder vom Acker. Da ist eine innere Stimme, die sagt früher oder später: Junge, hier kannst du ein bisschen bleiben, oder: Was willst du hier, hau bloß ab. In der Tat, die Zurückbleibenden sagen dann gerne, so ein Luftikus, windiger Vogel der. Aber der Wanderer ist nicht windig. Er ist sich selber treu.
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