Gesine Lötzsch ist auf der Suche nach dem Weg zum Kommunismus, so wie viele Esoteriker auf dem Weg zur Erleuchtung sind oder wie einstmals Edison, ganz banal, auf der Suche nach der Glühlampe war. Wie die meisten, die nach Wegen zum Licht und zur Glückseligkeit suchen, geht auch Frau L. davon aus, daß der „Pfad zum Kommunismus“ ein „sehr langer und steiniger“ sein wird, also eher eine Art Höllenweg ist. Ich weiß ja nicht, woher sie ihre Kenntnisse hat, denn wer einen Weg nicht kennt, kann dessen Begehbarkeit nicht recht einschätzen, glaube aber, das mit der Steinigkeit wird so falsch nicht sein. Wenn es also stimmt, wieso sollten wir uns dann die Mühe machen, diesen Weg zu beschreiten? Ich für mein Teil bleibe lieber zu Hause, wünsche jedoch denen, die steinige Wege lieben, eine gute Reise. Und sollten sie noch zu meinen Lebzeiten im Paradies des Kommunismus ankommen, bitte ich schon jetzt um eine Ansichtskarte, falls das Schreiben ins nichtkommunistische Ausland dort erlaubt sein sollte.
Volker S. schreibt am 07.01.2011 um 12:49 Uhr:
Ein Brief von …
… Gesine Lötzsch an Gregor Gysi vom 31.12. 2019:
Lieber Genosse Gregor,
der Funke der Revolution sei mit Dir. Ich bin angekommen! Jawohl!
Und stelle fest, hier im reinen Kommunismus ist es so schön, dass man schon wieder befürchten muss, die bösen Kapitalisten wollen uns das wieder wegnehmen.
Da hilft – glaube ich – nur eine Mauer.
Willst du mitmauern Genosse Gregor?…dann komme bald. Tüchtige Maurer können wir immer gebrauchen.
Mit kommunistischen Grüssen
Deine Genossin Gesine.
Lyriost schreibt am 07.01.2011 um 13:04 Uhr:
Böswillige Unterstellung.
SweetFreedom schreibt am 07.01.2011 um 22:44 Uhr:
Der Artikel in der Jungen Welt ist grausam, ja.
Aber Lyriost, ich hätt‘ echt vermutet, Dein Herz schlüge etwas weiter links… 🙂
Zumindest den schönen Traum vom großen K treibt mir so schnell keiner aus.
Lieben Gruß
SweetFreedom
Lyriost schreibt am 10.01.2011 um 12:52 Uhr:
Leider ist es so, daß sich stets genügend boshafte Menschen finden, die die romantische politische Träumerei der vielen für ihre eigenen Zwecke ausnutzen. Außerdem: Mit noch so schönen Wahnbildern eines friedlichen und glücklichen Übermorgen ist heute niemandem geholfen.
Lyriost schreibt am 10.01.2011 um 15:10 Uhr:
Zur Illustration
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Das mit dem steinigen Weg ist so eine Sache. Soll einer der steinigen Weg ruhig gehen, wenn er will. Ja. Nur leider tendieren die Erregten der steinigen Wege dazu, sich zum Ziel tragen zu lassen. Die Träger werden mit vorgehaltenem Revolver gefügig gemacht. Wehrt sich einer, oder bleibt er am Wege liegen, erledigt sich die Sache mit Genickschuss. Sagt einer, ich bleibe lieber zu Hause, stehen die mit dem Revolver schon vor seiner Tür. Gern um vier Uhr morgens. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, sagen die mit dem Revolver. Aber der Weg lohnt sich. Führt direkt ins Paradies. Willst du nicht doch kommen? Kannst auch zu Hause bleiben. Hoppla, ist doch der Revolver von selber los gegangen. Na, nicht schade um den Saboteur.
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