Schrei in die Stille
lausche dem holzigen Echo
als wäre es wilder Honig
der auf die Zunge tropft
das falsche Glück
faß es an als wäre es aus Glas
und laß es fallen in die
steinigen Schluchten
wohlan hör den Salut und sieh
die Bäume durch Kanäle
treiben als eilten sie heimwärts
wo Lichter in dunklen Sälen warten
wo warmes Abendmahl erkaltet
wo borstige Reden
aus Samtgewändern quellen
wo die Glut der Stille
verzischt auf dem harten Stein
dem Opferstein
zartgewebt schreibt am 19.11.2010 um 13:53 Uhr:
Ich weiß zwar nicht, was dich dazu bewogen hat, das zu schreiben, kann es nicht wirklich verstehen, nichts desto trotz tut sich bei mir sehr viel auf beim Lesen deiner Worte.
Ich fühle mich hineinversetzt, in einen Gebirgswald den ich durchschreite. Es ist Sommer,
Das Sakrale, die Heiligkeit die mich durchflutet, wird jäh gestört von ächzendem Holz
das geschlägert wird, das blutet und schreit angesichts der Rohheit die ihm widerfährt.
Der Wehklang hallt lange in mir nach. Das Entwurzelt werden, das Gestoßen werden in die Schluchten der Gesellschaft, das kurze Wiederaufleben, ja Aufbäumen in kalten Gemäuern
lässt mich nicht ungerührt; da spüre ich sie noch einmal kurz aufflackern, diese Stille, diese Heiligkeit.
Lyriost schreibt am 01.12.2010 um 10:24 Uhr:
Liebe zartgewebt, was mich bewogen hat, ich weiß es nicht. Ich habe einfach nur Traumreste in Worte gefaßt und fühle mich immer noch eigenartig berührt, und deine Reaktion freut mich sehr. Liebe Grüße ins „Gebirge“
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