Zurechtgedreht

Ein entfernter Bekannter war internetsüchtig, wie er mir vor kurzem bekannte, als ich ihn in einer Verfassung antraf, die dazu angetan war, ihm die ansonsten ein wenig blockierte Zunge zu lösen: Ein klein wenig durch Alkoholeinfluß beeinträchtigt, stolperte er durch die Landschaft und suchte erfolglos nach seiner Wohnung. Während ich ihn nach Hause geleitete, berichtete er, er sei sogar sexsüchtig gewesen, schlimm sei solch ein Zustand. Aufmerksame Freunde jedoch, die, mit denen er vorhin bowlen gewesen sei, hätten ihn gerettet und ihm professionelle Hilfe verschafft bei solch einem Psychofuzzi, und der hätte ihm das Hirn gekonnt zurechtgedreht: Nun sei er glücklich wie früher, schaue mit Genuß beinahe jede Serie im Fernsehen und sei auch wieder dreimal wöchentlich beim Bowlen.
Das Leben sei schön.

Die Zeit