Wahr oder nicht wahr?

Auch ein Wirrkopf hat seine Wahrheit und kann wahrhaftig sein. Und ob etwas wahr ist oder nicht, wer will darüber entscheiden? Ist es schon Wahrheit, wenn einer etwas ebenso wahrnimmt und damit vielleicht für wahr nimmt wie ich, oder entscheidet erst eine qualifizierte oder auch weniger qualifizierte Mehrheit darüber, was wahr sein soll? Oder ist Wahrheit, wie ich glaube, in den meisten Fällen nur eine ungesicherte Fiktion? Und: Ist dies, was ich schreibe, bereits dadurch wahr, daß ich es glaube?

Eine Antwort auf „Wahr oder nicht wahr?

  1. grenzgaenger schreibt am 19.03.2010 um 19:00 Uhr:
    es ist deine realität, dein konstrukt und damit deine wahrheit. ich denke, es gibt keine „qualifizierte mehrheit“ (wer will diese qualifizieren? und wodurch?), geschweige denn eine „objektive instanz“ (es gibt nur subjektive objektivität), die über wahrheit oder nicht entscheiden kann.

    Unbreakable schreibt am 19.03.2010 um 19:01 Uhr:
    Wenn wir an die Wahrheit der Existenz glauben (und das tun doch die meisten), dann ist alles wahr – auch das, was du schreibst. Wenn nicht, ist es Fiktion. Die Frage ist wohl, ob es einen Unterschied zwischen Wahrheit und Fiktion gibt und ob diese Frage jemals beantwortet werden wird; und, wenn ja, ob die Antwort dann noch wichtig ist. 😉

    Lyriost schreibt am 19.03.2010 um 20:42 Uhr:
    Also bin ich immerhin nicht allein. Hoffe, das ist wahr. Wer weiß. 😉

    Schlafblume schreibt am 20.03.2010 um 05:34 Uhr:
    Je mehr Menschen an etwas glauben, umso wahrer erscheint es, aber das muss nicht heißen, dass es auch wirklich wahr ist. Jeder hat seine eigene Realität im Kopf. Wie oft haben sich selbst Wissenschaftler geirrt wenn sie irgendwas behaupteten oder sogar rausgefunden haben sollen. Ich denk da an die Süßstoff-Theorien.. Die einen „finden (angeblich) heraus“, dass es Hunger macht, die Anderen das Gegenteil… Ich weiß, ist ein blödes Beispiel.. aber es ist ein Beispiel 😉 Man kann nicht immer die ganze Wahrheit kennen, ungefärbt, so wie sie ist, aber man kann auf seine eigenen Wahrheiten vertrauen (oder an sie glauben).

    Aber was meinst du mit dem letzten Satz? Erinnert mich an den Film „What the bleep do we (k)now?!“; an die Theorie, dass unsere Gedanken die Realität formen.
    zitieren
    Lyriost schreibt am 20.03.2010 um 10:26 Uhr:
    Mit dem letzten Satz hast du ganz recht. Mir scheint, liebe Schlafblume, Wahrheit ist etwas, was wir selbst erschaffen, während wir versuchen, uns tastend anzunähern an etwas, was wir für Wahrheit halten. Auf dem Weg zum Lapis philosophorum wachsen viele Blumen. Wir sollten nicht zu schnell über sie hinwegschreiten.

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