Wenn wir der verbreiteten Annahme folgten, den Skeptiker könne man an der gerunzelten Stirn erkennen, hieße das in vielen Fällen die Griesgrämigkeit adeln, denn an der quergefalteten Stirn erkennt man – wie auch an vertikal deformierten Mundwinkeln – vor allem den häufig schweigsamen Miesepeter. Zeichen von Skepsis dagegen sind weniger am Gesicht abzulesen, als vielmehr dem Satzbau des Skeptikers zu entnehmen. Im Gegensatz zum maulfaulen Griesgram ist der Skeptiker nicht mürrisch knapp, sondern hat eine Vorliebe für längere Konditionalsätze. Der Brumm-Muffel dagegen ist auf knappe konditionale Imperative beschränkt, und nur im stillen Kämmerlein weint der Arme muffelig konditional mit der Kerze um die Wette: Wenn ich nicht so benachteiligt würde …
Mir scheint, Pauschalisierungen an Äußerlichkeiten führen nicht zu guter Menschenkenntnis.
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So pauschal kann ich das nicht bestätigen. 😉 Natürlich sind wir erst mal auf Annahmen angewiesen, wenn wir jemandem begegnen, den wir nicht kennen. Diese Annahmen beruhen auf Erfahrungen und mehr oder weniger begründeten Vorurteilen. Solange wir uns dessen bewußt sind, ist das kein großes Problem und sollte Ansporn sein, den anderen besser kennenzulernen.
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Natürlich ist m.E. nach, genau darauf nicht angewiesen zu sein.
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