Ob es ihnen bewußt ist oder nicht: Die Existenz der Lebewesen besteht aus der Jagd nach dem Genuß und der Flucht vor dem Leid. Bei einigen wenigen, ausschließlich Menschen, scheint es umgekehrt zu sein. Als gehörte nicht beides, die Befriedigung der Bedürfnisse und deren Versagung, unweigerlich zusammen, so daß keinerlei Grund besteht, das Leid anziehen zu wollen wie ein Magnet die Eisenspäne. Ob wir genießen oder nicht: Kommt Zeit, kommt Leid. Niemals hat der Genuß das letzte Wort. Und Leid läßt sich nicht dadurch austricksen, daß wir versuchen, das Leiden zum Genuß umzudeklarieren. Früher oder später wird sich die Falschetikettierung im Nebel unseres Lebens von uns ablösen, wie der Wasserdampf das Etikett von der Weinflasche trennt.
Da hat Freud ja Glück gehabt, dass er (Das Unbehagen in der Kultur) zu gleichen Einsicht wie du gekommen ist,
du würdest ihn sonst glatt erle(di)gen mit deinem Schweizerdegen.
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Ach, das wußten schon die alten Griechen. In den Upanishaden findet man Ähnliches. Ob Freud das im „Unbehagen in der Kultur“ auch gesagt hat, weiß ich nicht. Es ist schon zu lange her (so etwa fünfzig Jahre – oder fünfundvierzig?), daß ich Freud gelesen habe. Kannst du mir mal die Stelle(n) nennen, die du meinst? Ich denke beim Denken in aller Regel nicht darüber nach, was andere vor mir gedacht haben, glaube auch nicht, daß mein Nachdenken über solch elementare menschliche Verhaltenweisen originell ist. Ist mir auch vollkommen egal.
(Das mit dem Schweizerdegen ist ganz abwegig, wenn auch ziemlich daneben. Tut mir leid für dich, daß du so wenig souverän bist und es nötig hast, mit Abseitigem auf kritische Einwände zu reagieren.) Ich weiß nicht, wie man einen Kommentar über den Unterschied zwischen dem Schriftsetzerberuf und dem des Druckers sinnvoll mit Freud verbinden kann. Aber immerhin hast du mal einen Weg auf ein anderes Blog als deines gefunden. Ist doch auch schon was. *g*
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Mein Kommentar vom 21. Oktober war dumm, er ist aus einer Kränkung heraus geschrieben.
Ich möchte mich dafür entschuldigen.
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Ist in Ordnung. Ich mag das, weil ich weiß, das so was nicht leichtfällt. Deshalb Chapeau!
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