Das alleinstehende Kompositum haarscharf (»Das war haarscharf«) ist wortsemantisch betrachtet nicht nur haarscharf daneben. Wahrscheinlich ist die Konnotation dabei nicht modisch begründet (»Die Braut hat scharfe Haare«), sondern aktualisiert das scharfe Gerät, mit dem die Haare gestutzt und gestumpft werden. Noch wahrscheinlicher ist, daß die Sprecher nur zu faul sind, das »daneben« danebenzustellen. Sprachökonomisch begründete Bequemlichkeit.
Ich finde Haarscharf ist ein den beschriebenen Umstand excellent umschreibender Begriff.
Man könnte sicher auch sagen wie ein Haar daneben, das drückt aber nicht so gut das beabsichtigte aus wie Haarscharf. Wobei scharf im übertragenen Sinne gemeint ist wie in scharf kalkuliert oder scharf geschlossen.
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Mein Lieber, du hast meinen Beitrag mißverstanden oder nicht aufmerksam genug gelesen. Es geht nämlich nicht um das durchaus exzellente Wörtchen „haarscharf“, sondern um das in der Aussage fehlende Wörtchen „daneben“, das danebengehört. Das siehst du an dem letzten Satz: „Sprachökonomisch begründete Bequemlichkeit.“ Deshalb ist auch dein Kommentar nicht passend und auch nicht haarscharf, sondern vielmehr haarscharf daneben. Aber nur dann, wenn man von etwas dickeren Haaren ausgeht.
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Mit der Bequemlichkeit kommt die Unschärfe, egal die haarig die Angelegenheit ist. Ich neige sehr dazu und ärgere mich nur manchmal, sehr zu meinem Ärger.
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Hast mich wieder erwischt, sorry
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