Hoffnung

Jeder Hoffnung folgt irgendwann Enttäuschung, gerade wenn der Hoffnung über längere Zeiträume kräftige Nahrung zugeführt wurde. Der Enttäuschte wird im Augenblick der Enttäuschung, wundgehofft, wie er ist, manchmal dazu neigen, zukünftig auf die Hoffnung verzichten zu wollen, um sich Enttäuschung zu ersparen. Doch auch die Hoffnung, auf Hoffnung verzichten zu können, führt nicht zur Ruhe, sondern auch nur wieder zur Enttäuschung: Ist doch jeder Atemzug voller Hoffnung, Luft zu bekommen. Hoffnung ist nichts Akzidentielles, das man so einfach abstreifen könnte. Es sei denn …, aber auch das ist ja eine Art Hoffnung, so voller Unwägbarheiten wie jede andere.

2 Antworten auf „Hoffnung

  1. Gretchen schreibt am 06.09.2009 um 23:55 Uhr:
    Ist Hoffnung, lieber Lyriost, nicht so etwas wie naive Duldsamkeit und irrationale Liebe zur Treue gegenüber einem höchsten Wert? – verzeih mir mein unphilosophisches Gedankengedusel

    Es wird kühler, Lyriost. Bist du wieder öfter hier?

    Gute Nacht
    Gretchen

    Lyriost schreibt am 07.09.2009 um 11:13 Uhr:
    Hallo und guten Morgen, Gretchen. Schön, daß du wieder da bist.

    So wie ich Hoffnung verstehe – erst mal nur ein Wort mit traditioneller Gedankenfüllung –, ist sie der Puderzucker auf dem allen Lebendigen innewohnenden „Mechanismus“, dem Selbsterhaltungstrieb, der die Selbstzerstörung verhindern soll.

    Um deine Frage zu beantworten: Ja, ich werde jetzt wieder öfter hier sein und versuchen, aus abgebrannten Streichhölzern Flammen zu schlagen. 😉
    zitieren
    Gretchen schreibt am 07.09.2009 um 17:17 Uhr:
    Guten Abend, Lyriost. Wunderbar und endlich wieder mit dir.

    Hoffnung. Vielleicht ist diese ein wenig mehr denn bloß ein Schimmer menschlicher Überlebenskunst, vielleicht ist sie der Glanz des Himmels, der strahlet aus der Ewigkeit in schwache und unförmige Gefäße, von solchen zuletzt genannten Dingen bekanntlich schwer auf die Herkunft jenes träumerischen Lichtes zu schließen wäre. Halte mich aber selbst für zu ungeschickt darüber gelehrt zu philosophieren, bin in diesem Punkt nur vertrauensselig.

    Wünsche Dir einen schönen Abend.

    Deine Gretchen

    Lyriost schreibt am 07.09.2009 um 18:17 Uhr:
    Ja, diese deine Vorstellung bedarf tatsächlich des Vertrauens – und der Hoffnung, das Vertrauen sei gerechtfertigt. Hoffen wir, das derartige Hoffnung nicht nur ein Verwirrspiel des Indifferenten oder gar des Bösen ist.

    Auch dir einen schönen Abend mit sanftem Licht …
    zitieren
    Gretchen schreibt am 07.09.2009 um 18:58 Uhr:
    Ich habe Deine treffende Kritik angenommen.

    Ganz lieb und Dir eine gute Nacht
    Gretchen

    Lyriost schreibt am 07.09.2009 um 20:15 Uhr:
    Gar keine Kritik, nur ein Einwand …

    Gute Nacht dir

    Gretchen schreibt am 08.09.2009 um 11:21 Uhr:
    Erst einmal einen lieben Gruß von mir, Lyriost.
    Bis später.

    Gretchen

    LoveHurts schreibt am 11.09.2009 um 10:03 Uhr:
    In allen Dingen ist hoffen besser als verzweifeln.
    ~Johann Wolfgang von Goethe~

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