Wenn wir einem offensichtlich Harthörigen einen etwas komplexeren Vorgang erklären – und dazu etwas weiter ausholen, als er es gewohnt ist –, und er beginnt zu gähnen, dann liegt das nicht notwendigerweise daran, daß ihn unsere Ausführungen langweilen. Auch ist sein Verhalten nicht unbedingt als Affront gemeint. Oft ist es vielmehr so, daß unser Gesprächspartner noch an die längst widerlegte Hypothese glaubt, sein Gähnen sei Ausdruck von Sauerstoffmangel und erhöhtem Kohlendioxidgehalt des Blutes. Da er weiß, daß Gehirne zum Denken viel Sauerstoff benötigen, reißt er ein ums andere Mal den Mund auf wie ein Raubfisch sein Maul. Nimmt der Gähner doch – ganz zu Unrecht – an, er könne durch diese Übung seine Gehirnfunktionen verbessern.
Unbreakable schreibt am 05.02.2009 um 23:55 Uhr:
Wenn man „einen etwas komplexeren Vorgang“ erklärt, ist das dann mehr eine Frage des Intellekts oder des Bewusstseins? Und gähnt der Harthörige (schöner Begriff) unbewusst oder weil sein Intellekt ihm sagt, „Gähn mal, das erhöht den Sauerstoffgehalt.“?
Ich überlege noch, ob ich der erste oder der zweite Mensch bin oder ob das dasselbe ist.
Lyriost schreibt am 06.02.2009 um 01:08 Uhr:
Eher eine Frage der Ironie. 😉
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