Rassismus?

Wenn ich zurückdenke, dann erinnere ich mich noch gut daran, wie versucht wurde, mir mit Gewalt die Haare zu schneiden, wie ich in meiner Jugend als Gammler beschimpft wurde, als Abschaum der Gesellschaft und Ähnliches. Das war nicht schön, doch das hatte etwas mit Angst vor kultureller Diversität zu tun und mit dem Glauben an gottgegebene, allgemeingültige Werte, den man bedroht sah. Diese Werte haben sich inzwischen weitgehend als hohl erwiesen und erledigt.

Natürlich war das eine Unverschämtheit, wie man mir damals gegenübertrat, intolerant, dumm, ignorant. Aber rassistisch? Welche Rasse repräsentierten diejenigen, die mich beschimpften und zu unterdrücken versuchten? Ist Dummheit ein Rassemerkmal? Sind lange blonde Haare ein Rassemerkmal? Sicher nicht.

Auch ein Kopftuch ist kein Rassemerkmal.

Wenn man jegliche Xenophobie und Intoleranz, Dummheit und Ignoranz eilfertig als Rassismus bezeichnet, dann relativiert und verharmlost man den wirklichen Rassismus.  

Tagesschau

11 Antworten auf „Rassismus?

  1. Was genau wäre denn Ihrer Logik zufolge „wirklicher Rassismus“? Genozid?

    Gewaltsames Abschneiden von Haaren ist u.a. Körperverletzung.

    Übersetzen Sie sich Rassismus (<-überkommener Begriff) mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (<-leider lang), lesen Sie vielleicht noch die Definition von Albert Memmi und hüten Sie sich davor, aus der Ferne zu befinden, es sei kein „wirklicher Rassismus“, der der doppelt diskriminierten Frau entgegenschlug: Rassismus und Sexismus (<-beides ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit).

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  2. Liebe Dame von Welt,
    wie es scheint, verwechseln Sie mit Ihrer Frage »… Genozid«? die Ebenen, denn Genozid ist kein Rassismus, sondern Folge rassistischer oder nationalistischer Haltungen und Politik. Oder einer Mischung aus beidem.

    »Menschenfeindlichkeit« hat nichts mit Rassismus zu tun, sondern ist Ausdruck von Abneigung. Ist »gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit« Rassismus? Ich selbst bin zum Beispiel abgeneigt, grölende Glatzen als akzeptable Menschen zu betrachten. Das gilt ebenso für eifernde Religiöse gleich welcher Hautfarbe. Bin ich deshalb ein Rassist? Wohl kaum.

    Wenn die »Tagesschau« sich nicht davor hütet, »aus der Ferne« die nationalistischen, fremdenfeindlichen Haßtiraden einer offensichtlich zukurzgekommenen alten Frau als Rassimus zu bezeichnen, weshalb sollte ich mich hüten, meine abweichende Meinung dazu zu äußern?

    Ich habe nicht behauptet, es handle sich hier nicht um Diskriminierung, aber in diesem Fall kann nicht von doppelter Diskriminierung gesprochen werden, denn von Sexismus – auch so ein wenig differenzierter und überstrapazierter Begriff – kann in diesem Fall keine Rede sein, denn der Haß ging hier von (alter) Frau in Richtung (junger) Frau. Wenn also doppelte Diskriminierung, dann wohl eher eine Mischung aus Fremdenfeindlichkeit und Neid.

    Ich schaue mir gern die Definitionen anderer an, aber anschließend erlaube ich mir, selbst zu definieren, was für mich Rassismus ist und was nicht. Auch aus der Ferne.

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  3. Lieber Lyriost,
    meine Frage zu Rassismus/Genozid war selbstredend sarkastisch gemeint und mich würde immer noch Ihre eigene Definition von Rassismus interessieren. An Memmis Definition finde ich die Ausführungen über den Nutzen von Rassismus wichtig. Als Rassismus bezeichnete die junge Muslima selbst die Attacken gegen sie, nicht nur die Tagesschau, bzw. die Vielzahl der anderen Medien, die über den Vorfall berichteten.

    Ich nehme (beklommen) zur Kenntnis, daß Ihnen u.a. die Beleidigung ‚Du Hure‘ als nicht sexistisch erscheint. Und wundere mich, daß Ihnen noch nicht aufgefallen zu sein scheint, daß es nicht nur männlichen Sexismus, sondern auch weiblichen gibt. Gegen Frauen, Männer, LGBTIQ*.

    In meiner Aufzählung habe ich noch eine Abscheulichkeit vergessen: Klassismus, die alte Frau beleidigt einen jungen Mann, der der jungen Muslima zur Hilfe kam, als „Sandler“.

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  4. Liebe Dame von Welt,

    Rassismus ist der Wahn, es gäbe eine nicht zuletzt (biologisch begründete) besonders wertvolle Rasse – bevorzugt kalkfarben, aber nicht nur –, die anderen Rassen überlegen wäre und man selbst gehöre natürlich der überlegenen Rasse an, auch wenn man nur mit Mühe den eigenen Namen richtig schreiben kann und aussieht, als sei man vor kurzem im Suff gegen einen Kleiderschrank oder etwas Ähnliches gelaufen. Die anderen, deren äußere Erscheinung aus biologischen Gründen von der eigenen in wesentlichen Punkten abweicht, sei es in Hautfarbe, Nasenform, Körpergröße und dergleichen, werden folglich als minderwertig betrachtet. Biologie ist das zentrale Grundelement des Rassismus, und manchmal reicht da schon die Haarfarbe und der fremdartige Gesichtsschnitt.

    Wer alles was wie bezeichnet, das ist für mich kein wichtiges Kriterium der Meinungsbildung und der Definitionsgenerierung. Die angesprochene Beleidigung »Du Hure« ist in diesem Fall eine Beleidigung und sonst nichts, weil sie vermuten läßt, daß die alte Frau per se nichts gegen andere Frauen als Frauen hat, sondern eher ihrer Jugend und der damit verbundenen Attraktivität nachtrauert und dies auf abstruse Weise zum Ausdruck bringt. Nach meiner Interpretation purer Sexualneid. Sexismus ist dagegen tatsächlich die weitverbreitete Unsitte von Halbstarken zum Beispiel in Berlin-Neukölln und Umgebung, Frauen aus dem eigenen Kulturkreis, die kein Kopftuch tragen, verächtlich als »Huren« oder »Nutten« zu titulieren.

    Was ein »Sandler« ist, wußte ich bisher nicht, und welchen Ismus dieses Wort eventuell repräsentiert oder bedient, das weiß ich auch nicht. Aber für mich unterstreicht auch diese (nach einem Blick ins »Variantenwörterbuch des Deutschen«) eher harmlose Beleidigung mein Empfinden, daß es sich hier um eine alte Frau handelt, die wie so viele mit ihrem Leben nicht klarkommt und grimmig und sich unverstanden fühlend durch die Gegend läuft. Kenne ich, erlebe ich überall. Grantler halt. Es gibt eine Menge Abscheulicheres in dieser Welt.

    Hoffentlich verstärkt sich durch meine Ausführungen Ihr Beklommenheitsgefühl nicht allzusehr. Ich habe doch nur eine etwas andere Meinung als Sie. Kein Grund für Beklommenheit. Mich macht Ihre abweichende Meinung nicht beklommen oder gar traurig. Schöne Grüße

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  5. Lieber Lyriost,
    damit jede/r nachvollziehen kann, worüber wir hier diskutieren: Video der Attacke (Facebook)
    Daß es keine menschlichen Rassen gibt, ist seit x Jahrzehnten Stand der Wissenschaft. Womit Ihr Rassismusbegriff – nicht zuletzt im Verweis auf vor allem biologische Unterschiede, denn die Gemeinsamkeiten überwiegen die Unterschiede bei weitem – veraltet ist. Was vor 75 Jahren „Rasse“ genannt wurde, heißt heute Kultur. Oder Religion, Geschlecht, sexuelle Orientierung, soziale Position usw.usw.

    Wie schon angedeutet: Rassisten (nach dem exakt gleichen Muster auch Sexisten, Klassisten usw.) ziehen Vorteile aus ihren Ressentiments – sie bemänteln und rechtfertigen damit ihre Aggressionen und sie erhöhen sich selbst auf Kosten anderer Menschen. Mich interessiert weder der von Ihnen angenommene Sexual-, Attraktivitäts-, Jugend-Neid noch andere gefühlte Unterlegenheiten, sobald sich das aggressiv gegen andere Menschen richtet. Ihre Bemühung um Täter-Einfühlung machen mich beklommen und beklommener.

    Wir sind in einem für mich grundlegenden Punkt unterschiedlicher Meinung: Sie sprechen einer von rassistisch-sexistischem Hass betroffenen Frau ab, selbst zu definieren, was ihr da entgegen gebracht wurde (und ich möchte wetten, nicht zum ersten Mal) und bestehen auf Ihre Deutungshoheit. Könnte es sein, daß Sie zum letzten Mal beleidigt, diskriminiert, bedroht wurden, als Sie jung waren und lange Haare hatten?

    Das stellt sich für z.B. viele Frauen mit und ohne Kopftuch anders dar. Mir erscheint nämlich auch Ihre Neuköllner Sexismus-Expertise als reichlich kurz gesprungen. Sie scheinen zu glauben, nur Männer könnten Frauen auf sexistische Weise herabwürdigen. Das ist allein schon deswegen ein Irrtum, weil gesellschaftliche Übereinkünfte von Sitte, Moral, Anstand (z.B. „angemessene Kleidung“, darunter auch Kopftuch ja/nein) weitesgehend von Frauen weitergegeben aka anerzogen werden, so vermutlich auch bei besagten Halbstarken. Auch bei denen kommt u.U. Neid hinzu, z.B. auf die im Schnitt besseren Schul- und Ausbildungsabschlüsse der Mädchen. (ist zwar nur anekdotisch, aber egal: ich trage kein Kopftuch, wurde deswegen noch nie sexistisch beleidigt und das, obwohl Neukölln mein „Kulturkreis“ ist)

    Wo genau liegt jetzt Ihrer Meinung nach der Unterschied zwischen „Du Hure“ der alten Frau gegen die Kopftuchträgerin in Wien und „Du Hure“ eines Halbstarken gegen eine Nichtkopftuchträgerin in Neukölln?

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  6. Liebe Dame von Welt,

    eigentlich wollte ich mir ein Fußballspiel anschauen, aber ich möchte doch kurz noch etwas zu Ihren Einwänden sagen. Eine Halbzeit reicht ja auch.

    Apropos Fußball. Was meinen Sie, weshalb es in Fußballstadien nach wie vor immer mal wieder Affengeräusche und Bananenwürfe gibt, wenn schwarze Spieler auflaufen? Wo es doch »seit Jahrzehnten Stand der Wissenschaft« ist, daß es »keine menschlichen Rassen gibt«? Liegt das etwa nur daran, daß diese Geräuschemacher Genotyp und Phänotyp nicht unterscheiden können oder einfach die allerletzten Forschungsergebnisse der Ethnologie übersehen haben? Wenn es keine Rassen gibt, sollte man meinen, kann es auch keine Rassisten geben. Zumindest irren sich die Rassisten – und diese Geräuschemacher sind Rassisten – über ihren eigenen Status, denn sie sind doch, wie wir gemeinsam mit der Wissenschaft gelernt haben, genotypisch sehr, sehr eng verwandt mit ihren Opfern.

    Sie schreiben, was vor 75 Jahren »Rasse« genannt wurde, heiße heute Kultur usw. Ganz so einfach ist es nicht. Sie mögen das heute so nennen, andere auch. Sicher. Aber nicht alle. Auch ich selbst benutze den Begriff »Rasse« normalerweise nur, wenn ich mich über Hundeausstellungen als Realsatire lustig mache. Es gibt durchaus aber nach wie vor so etwas wie Pluralität in der Gesellschaft wie auch in der Wissenschaft.

    Die Wissenschaftler sind sich bekanntlich meist uneinig darüber, wie einig sie sich sein können und dürfen, auch wenn sie über Unterschiede zwischen verschiedenen Menschengruppen reden. »Stand der Wissenschaft« sind wie immer in der Wissenschaft, Gott sei Dank, kontroverse Diskussionen und Theorien. Was falsifiziert wurde, sind überkommene Rassentheorien aus den letzten Jahrhunderten, nicht mehr und nicht weniger, und man hat sich weitgehend darauf verständigt, den Begriff Rasse (zumindest in der deutschen Sprache) nicht mehr locker, flockig auf den Menschen anzuwenden, sondern ohne Bedenken nur auf Tiere. Im Englischen gibt es jedoch auch in ethnologischer Literatur nach wie vor den Begriff race. Beispiel »Evolving society: why humanity coheres« des Biologen und Ethnologen Mark W. Moffett. In der deutschen Übersetzung, die demnächst bei Fischer erscheint, wurde der ursprünglich mit Rasse übersetzte Begriff später kursiv gesetzt und in der Originalsprache beibehalten, also race. Andere Länder, andere Sprachregelungen. Nichtsdestotrotz wird der Begriff auch bei Moffett problematisiert, jedoch aus wissenschaftlicher Sicht, nicht aus politischer. –

    Damit jeder weiß, worüber ich rede, hatte ich bei meinem Beitrag einen Link zum Tagesschau-Bericht, einschließlich Video, angefügt. Haben Sie vielleicht übersehen.

    Ich spreche selbstverständlich, entgegen Ihrer Unterstellung, niemandem etwas ab – natürlich auch nicht einer Frau mit Kopftuch, die beleidigt wird, für sich selbst zu definieren, wie sie das empfindet. Allerdings gehe ich grundsätzlich keine Wetten ein, auch nicht bei empörenden Vorfällen wie diesen. Aber nicht jede subjektive Definition ist von vornherein allgemein verbindlich. Oder?

    Auch Ihre Vermutung, daß ich »zum letzten Mal beleidigt, diskriminiert, bedroht wurde«, als ich jung war, ist weit entfernt von der Wirklichkeit. Vor ein paar Wochen erst fauchte mich ein Gewerbetreibender aus der Nachbarschaft grundlos an und forderte mich mit haßerfülltem Blick auf, »dahin zu gehen, wo Sie hergekommen sind«. Er meinte: nach Berlin-Kreuzberg. Daß ich von dort komme, hatte er in der Zeitung gelesen. Auch daß ich hier aus der Reihe tanze.

    Immerhin duzte er mich nicht, aber ich war beim Straßefegen und hatte einen Besen in der Hand. Der Grund für seine »Empfehlung«? Keine Ahnung. Wahrscheinlich die immer noch langen Haare, die Tatsache, daß ich nicht Mitglied im Schützenverein bin wie er und nicht saufe, also kulturell anders gestrickt bin als er und seine Freunde. Dummerweise lebe ich hier in meinem Elternhaus, und er treibt sein Gewerbe nur zur Miete. Jetzt weiß er es und wechselt schnell die Straßenseite, wenn er mich sieht.

    Ich bin nach wie vor einigen ein Dorn im Auge und ein Fremder, auch wenn ich, wie die Frau mit dem Kopftuch in ihrer, in meiner Stadt geboren bin. Rassismus? Nee. Dummheit, Ressentiments, Neid, was weiß ich, aber mehr auch nicht. Obwohl nicht schwarz, gehöre ich wohl einer anderen Kultur an. Wenn man allerdings heute statt von Rasse von Kultur spricht, wie Sie ausführten …

    Wo liegt der Unterschied zwischen den Äußerungen der (von ihren Müttern negativ beeinflußten) Halbstarken in Neukölln und denen der alten Frau in Wien?, fragen Sie. Ich tippe mal darauf, daß es sich in beiden Fällen um Dummsprech von Dummköpfen handelt. Ohne natürlich zu wissen, welchen Einfluß Menschen aus dem Umfeld der alten Frau auf deren Verhalten hatten oder haben.

    Sie haben es leider mit Unterstellungen, das ist nicht schön. Und unredlich. Finden Sie nicht? Sie sagen: »Ihre Bemühung(en) um Täter-Einfühlung machen mich beklommen und beklommener.«

    Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Von Einfühlung kann nun wirklich keine Rede sein. Ich versuche mir und Ihnen lediglich einen äußerst unappetitlichen Vorgang zu erklären. Ist das schon zuviel des Empörungsdefizits?

    Ach ja, ich nehme nicht an, daß Sie in der Sonnenallee wohnen. Sonst würden Sie Ihre »Kulturkreis«-Definition vielleicht noch mal überdenken. Ich kenne mich dort ein wenig aus, denn ich hatte mal Freunde, die in der angrenzenden Pannierstraße lebten.

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  7. eine sehr interessante diskussion, besonders weil hier zwei konträre „ansichten, meinungen“ zum Rassismus diskutiert werden, in einer eigentlich demselben kulturellen sprachniveau angehörenden denkart mit doch sehr unterschiedlicher perspektive der argumente. mit bedacht lesend, ist doch rasch klar, welchen argumenten ich widerspruchslos zustimme, den vor allem im gesamten verlauf des dialogs ( immerhin das positive, miteinander reden ) überzeugenden worten, wo nicht ein theoretisches vokabular entscheidet, wie die welt der tatsachen zu betrachten sei, sondern die sozialen prämissen ebenso einbeziehend, wie die wahrnehmung des unterschieds, warum so leichtfertig, gedankenlos und dumm mit dem WORT RASSIST umgegangen wird.

    PUNKTE: 100% LYRIOST – einverstanden mit argumenten, wie auch den versuchen, die beklommenheit der dame positiv auflösen zu wollen, was nicht gelingen konnte, denn die dame versteht nur was sie kennt, was sie zu kennen glaubt – es ist haarsträubend, den wischiwaschi begriff KULTUR statt … ? ( habe den genauen wortlaut jetzt am tablet schreibend nicht parat ) als allgemeingut zu realisieren ???
    auf welchem planeten lebt diese dam? in welcher gesellschaft? in wessen historischer deutungshoheit?

    warum die dame beklommen sei, liegt doch offensichtlich daran, dass es für sie keinerlei soziale wirklichkeit zu geben scheint, um sehr unterschiedliches verhalten und deren gewichte halbwegs realistisch beurteilen zu können. stattdessen zu argumentieren, seit 75 Jahren habe man sich geeinigt ( wer setzt in der realität die maßstäbe, dies sei fortan allgemeingültige wahrheit in theorie und praxis, gesamtgesellschaftlich wie zugleich in jeglichen fachdisziplinen, egal woher und wohin der geist wehen mag ).

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  8. Ach Lyriost, ich hätte wirklich nicht gedacht, daß Sie jeden Sarkasmus, jede Ironie wortwörtlich nehmen! Bei einem nächsten Mal schreibe ich Ihnen (Beispiel) „Euphemismus-Tretmühle“ hinter Formulierungen wie die zur austauschbaren Feindseligkeit gegen „Rasse“ oder – heute – gegen „Kultur“.

    Dummheit ist zweifellos für sehr viele Äußerungen eine griffige Erklärung. Ungeachtet dessen kann ich es nicht ab, wenn rassistisch-sexistischer Hass gegen eine junge Kopftuchträgerin mittels Dummheit kleingeredet und wegdefiniert werden soll. Auch Ihr Beispiel des pöbelnden Gewerbetreibenden taugt nicht zum Vergleich, denn Sie sind als Autor, Lektor, Hausbesitzer in der stärkeren Position. Und um die geht es.

    Aber auch diese Diskussion ist nicht zu gewinnen^^ weswegen ich für let’s agree to disagree plädiere und Ihnen noch eine Leseempfehlung hinterlasse: Umberto Eco, Die Fabrikation des Feindes (ab Seite 8, leider fehlen am Ende der Leseprobe einige Seiten).

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  9. Liebe Dame von Welt,

    nach nochmaligem Ansehen des Videos habe ich nicht den Eindruck, die alte Frau wäre in der stärkeren Position. Oder auch nur in einer halbwegs vergleichbaren. Soviel zum Vergleich.

    Allgemeine Empfehlung zu Empfehlungen: Besser lassen, besonders bei Berufslesern. Ich wüßte da auch einiges an Lesestoff, aber ich bin kein Lehrer und möchte auch keiner sein, und bei guten Diskussionen geht es nicht ums Gewinnen, ja, ja, Ironie, immer eine willkommene Camouflagetaktik.

    Keine weitere Empfehlung.

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  10. nachtrag: nach meinem kommentar ist ein wenig zeit vergangen und ich habe zunächst nochmals versucht, den gesamten text zu lesen und danach meinen kommentar. ich stelle fest, dass ich zwar den argumenten von LYRIOST eher zustimme, doch mich für meine einschätzung im kommentar bei der dame.von.welt entschuldigen möchte – ent–schuldigen deshalb, weil die sprache der dame einige vorurteile in mir ausgelöst hat, so sehr rational aus ihrer perspektive.der standpunkt, die überzeugung unerschütterlich formuliert wurde, so war es die von ihr betonte beklommenheit, deretwegen ich mich in meinem VORURTEIL bestätigt sah.
    wie passt das unter einen deckel?
    ich bin einer dummheit gefolgt, einem vorurteil – und kann es im nachhinein korrigieren.
    mein voruteil der dame.von.welt gegenüber hat jedoch völlig andere ursachen – deren ich mir bewusst bin.

    doch in die person LYRIOST projezierte ich positives und in die dame.von.welt eher negatives.
    kenne keine der zwei personen – das stundenlange gerangel eines vermeintlichen dialogs wird zur luftblase.

    der auslösende faktor, mich bei der dame zu entschuldigen, ist in der tat verblüffend banal: LYRIOST hat ganz kurz mal mein blog besucht und zwei noch flüchtigere kommentare hinterlassen, mit denen ich zunächst gar nichts anzufangen wusste, zudem ein flüchtigkeitsfehler: „pfügen “ dann entdeckte ich hier zufällig den link zu einem buch mit dem titel „Schattenpflügen“ AHA dachte ich, so ein mensch ist LYRIOST, ein getriebener, der es nicht mal schafft, einen ganzen satz zu schreiben und dem es völlig egal sein kann, ob ich mit diese blöden kommentaren erwas anfangen kann – denn obwohl in meinem beitrag von SCHATTEN die rede isr, was soll ich jedoch mit pflügen und pfügen anfangen? ein typus mensch der stundenlang seine argumente im eigenen blog schreibt, doch offensichtlich einfachste möglichkeiten der kommunikation nicht wahrzunehmen in der lage ist.
    DAS FAZIT ist jetzt kein vorurteil. sondern auf einer erfahrung fussend: LYRIOST kannste abhaken PUNKTUM.

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