Stimmungen

Es sollte im Leben nicht darum gehen, eine mittlere Stimmungslage zu finden, mit der man sich identifiziert und die über einen möglichst langen Zeitraum beizubehalten versucht wird. Das reiche Leben ist eines, das alle Stimmungen, von der Verzweiflung über die Melancholie bis hin zum höchsten Glücksempfinden, voll ausschöpft.

4 Antworten auf „Stimmungen

  1. grenzgaenger schreibt am 22.04.2008 um 20:45 Uhr:
    das ist absolut richtig. allerdings kommt es auf die frequenz der wechsel zwischen den stimmungen an. ein hochfrequentes pendeln im spektrum der stimmungslagen erlaubt eben jenes ausschöpfen der gefühle nicht, vielmehr wirkt es gefühlserschöpfend. zumindest bezüglich der frequenz ist der mittelweg also wünschenswert.

    Lyriost schreibt am 23.04.2008 um 09:14 Uhr:
    Ja, natürlich. Zumindest was die Verzweiflung betrifft, sollte schon das ein oder andere Jahr zwischen den Perioden liegen, und spätestens im dritten und letzten Lebensabschnitt sollte es uns gelungen sein, Verzweiflung ganz durch sanftere Formen negativer Gefühle zu ersetzen. Ständiges Oszillieren zwischen verschiedenen Stimmungen ist sicherlich eine Qual und keine Lebensfülle, nicht einmal im nachhinein, und ich bin froh, daß mir so etwas bisher erspart geblieben ist. Aber da ich andererseits alle genannten Stimmungen über längere Zeiträume bis zum Grunde ausgeschöpft habe, wird mich, so hoffe ich, die Erfahrung dazu befähigen, das Schlimmste zu vermeiden.

    Shadowfax schreibt am 23.04.2008 um 22:45 Uhr:
    klar sollte man hochs und tiefs erleben, doch wenn man von ganz hoch ganz tief stürzt ist das äußerst schmerzhaft und bestimmt kein glück mehr……es sollte doch immer die mitte dazwischen liegen, so fällt oder steigt man nicht zu steil und schnell

    Lyriost schreibt am 24.04.2008 um 09:09 Uhr:
    Manchmal entsteht auch in der Überwindung des Unglücks ein Glücksgefühl, das es ohne das Unglück nicht gegeben hätte, und die Erfahrung lehrt uns, daß Glück nur vor dem Hintergrund erlebten Unglücks so richtig sichtbar und vor allem fühlbar wird.

    Shadowfax schreibt am 24.04.2008 um 13:35 Uhr:
    vor allem sind die menschen nie zufrieden…da lese ich irgendwo „heut war ein perfekter tag…morgen könnte ja noch besser werden“
    vom glück hat man nie genug und es wird schnell langweilig…es muß immer noch besser werden und so verliert es schnell an wert…doch durch leid wird glück wieder wertvoll und wenn man es erreicht – das unglück also überwunden hat kann man es genießen, für einen moment…doch dann fängt es wieder an langweilig zu werden

    das stimmt vollkommen…doch wenn diese berg- und talfahrten eben aus extremen höhen und tiefen bestehen ist es sehr ungangenehm…beängstigend

    Goldfaden schreibt am 06.05.2008 um 09:43 Uhr:
    Das Glück

    Hältst Du’s fest – läuft’s davon;
    Lässt Du’s los – bleibt’s bei Dir.

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  2. Ich kann mich obigen Meinungen nur anschließen, ich sehe das alles genauso! Das Leben ist ein ewiges Auf und Ab, Ebbe und Flut! Wobei ich mir auch schon öfters gewünscht habe, dass alles immer gleich gut bleiben möge; aber das kann es nicht.
    Jede Münze hat eben zwei Seiten und wie du schon geschrieben hast, ohne Leid würden wir das Glück vermutlich weniger schätzen. Wenn wir immer nur glücklich wären, wüssten wir nicht, wie es sich anfühlt, wenn man unglücklich ist und darunter leidet. So hätten wir dann auch Probleme mit der Empathie; wir könnten uns in andere Menschen nicht so gut hineinversetzen, um sie und ihre Lage zu verstehen.

    LG Sella

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