Eine von vielen traurigen Figuren: der wasserscheue Schwimmlehrer.
Tag: 2. Januar 2019
Fernhalten
Wenn man sich so sehr mit einer Denktradition, Religion, Ideologie oder politischen Richtung identifiziert, daß man deren Vokabular unreflektiert reproduziert, darf man sich nicht wundern, wenn man von andern in eine Ecke gestellt oder in eine mehr oder weniger passende Schublade hineingeschoben wird.
Wer nicht in einer Schublade landen will, sollte sich von Schränken fernhalten.
Schubladen
So mancher richtet sich wohnlich ein in der Schublade, in die man ihn gesteckt hat. Und es ist gar nicht selten, daß er für die Einrichtung schon sorgte, bevor jemand ihn hineingestopft hat.
Ist es nicht so, daß viele geradezu danach schreien, in eine Schublade intromittiert zu werden? Ganz ähnlich einem Obdachlosen, der bizarre Straftaten begeht, um den Winter im warmen Gefängnis verbringen zu können.
Die meisten Menschen fühlen sich recht wohl in ihren Wohnschubladen und hoffen, daß sie keiner herauszieht und zu ihnen sagt: Trenn dich doch mal versuchsweise von deinen Schematismen, schüttele den Schubladenstaub ab und beginne, kreativ zu denken.
Die Philosophie der Etiketten
Der Mensch weiß so gut wie nichts über sich und die Dinge. Also kauft er sich einen Drucker und Zweckform-Etiketten, denkt sich Bezeichnungen aus, druckt und druckt und klebt die Etiketten auf die Dinge und die Menschen. Und manche kleben sich solch ein Etikett sogar auf die eigene Stirn.
Rätselgelöstes Lösungsrätsel
»Ein Künstler ist einer, der aus der Lösung ein Rätsel machen kann.« Sagte Karl Kraus.
Die Künstler haben sich weiterentwickelt: Der moderne, medienbegabte Künstler verkauft dieses Rätsel als Lösung.