Daß ich meine Mitmenschen, außer beim Autofahren, in Normale, Idioten, Halbidioten und Vollidioten klassifizierte, liegt bereits Jahrzehnte zurück und hatte etwas mit jugendlichem Leichtsinn und mangelnder Erfahrung zu tun und natürlich mit pubertärer Selbstüberschätzung.
Heute neige ich nicht mehr dazu, andere in solche Rubriken einzuordnen (schon gar nicht in Verbindung mit Prozentzahlen), weiß ich doch, daß auch beim größten Idioten hin und wieder ein genialer Geistesblitz die Öde erhellt und quer durch alle Bildungs- und Gesellschaftsschichten genau wie bei mir selbst immer wieder mal idiotisches Verhalten zu besichtigen ist.
Sicher, wenn man sieht, daß ein großer Teil der Menschen merkwürdige Ansichten und einen bizarren Geschmack hat, mache ich mir so meine Gedanken. Aber zur pejorativen Kategorisierung lasse ich mich nicht hinreißen, denn ich weiß genausowenig wie alle anderen, was normal ist und was nicht. Gesellschaftliche Normen sind bei dieser Frage eher irreführend, da sie schwankend sind und nicht durch unvoreingenommene Betrachtung gewonnen, sondern konventionelle, arbiträre Festlegungen.
Wahrscheinlich aber scheint mir, daß der Prozentsatz an Idioten bei denen am größten ist, die andere als Idioten betrachten, sich selbst jedoch nicht.