Bei guter Fernsicht
das Abendkulturprogramm
Sonnenuntergang
Vexierspiel der Farbenschrift
fröhliche Melancholie
Bei guter Fernsicht
das Abendkulturprogramm
Sonnenuntergang
Vexierspiel der Farbenschrift
fröhliche Melancholie
Herzschlag auf Herzschlag
Zwischen Tönen Tiraden
im Sehen Blicke
wie Gedankensekunden
an den Rändern der Zeiten
Die Morgenzunge
malmendes Knabbern der Zähne
im Rauhreif Knacken
Wortgewicht an den Schnüren
die Striemen glühen im Fleisch
Früh singt ein Vogel
am Horizont die Sonne
wie ein Genickschuß
im Winde flattern Raben
ernste Gesichter im Licht
Ein Börsenmakler zur geplanten Übernahme von Schering durch Merck: »Es nützt nichts, der Braut die Klunkern vom Halse zu reißen, um sie unattraktiver zu machen, aber man kann es ja versuchen.«
Was sagt uns das? Was Metaphern betrifft, steht der Soziolekt der Börsianer der Literatursprache in nichts nach, ja, er übertrifft sie bisweilen. So sachlich und nüchtern die Börsenleute auch denken mögen, sprachlich schwelgen sie häufig in geradezu poetischen Eskapaden.
Das Wissen darüber, was richtig und falsch, gut und böse, angemessen oder unangemessen ist, reicht nicht aus – wir müssen das Falsche auch wahrnehmen, einerlei ob es sich um unsere eigenen Fehler oder die Fehler anderer handelt.
Plötzlich die Leere
ein Abgrund faltet sich auf
tonlos grundlos fahl
Wind wie Atem der Hölle
die Augen im Augenblick
Stumpfe Gedanken
im Schutt der fliehenden Zeit
fast Vergeblichkeit
nur geschliffene Worte
Aschenregen der Farben
fast Vergeblichkeit
im Schutt der fliehenden Zeit
Stumpfe Gedanken
Aschenregen der Farben
nur geschliffene Worte
im Schutt der fliehenden Zeit
fast Vergeblichkeit
Stumpfe Gedanken
Aschenregen der Farben
nur geschliffene Worte
Farbige Vergeblichkeit
Wer selber denkt, aber weniger ausgefallene Ideen hat, gibt sich mit einem Schmunzeln zufrieden, wenn er mit Bizarrem konfrontiert wird. Die meisten aber fassen sich an den Kopf, wenn ihnen ein extravaganter Gedankengang begegnet.
In Wirklichkeit ist dieses An-den-Kopf-Fassen natürlich keine Bewertung des fremden Gedankenganges, sondern Folge eines durch diesen hervorgerufenen Mangelgefühls. Sie tun das instinktiv: Sie müssen sich vergewissern, ob ihr eigener Kopf noch da ist. Und wenn sie ihn dann spüren, folgt ein befreiendes Lachen.
Über ungewöhnliche Ideen lachen am lautesten diejenigen, die selbst zwar einen Kopf, aber keine weitere Verwendung für ihn haben.
Jeder Glaube an die Möglichkeit einer absoluten Wahrheit, und sei diese Wahrheit noch so leuchtend und menschenfreundlich, führt zwangsläufig zu Dogmatismus, totalitärem Denken und menschenfeindlichem Handeln.
Liebe ist, einem andern zu ersparen, jemals um Verzeihung bitten zu müssen. In das Gewand der Liebe ist Verzeihung eingewebt.
Sierra, ein spanisch-mexikanischer Künstler, leitet Autoabgase in eine deutsche Synagoge, eine, wie er sagt, „Arbeit gegen die Banalisierung der Erinnerung an den Holocaust“. Was an dieser Aktion falsch ist, ist vor allem der Ort, an dem sie stattfindet. Hätte Sierra statt der Synagoge das Haus der Wannseekonferenz gewählt (aber hätte er so wählen dürfen?), würde ich diese Aktion wenn nicht begrüßen, so doch als legitim betrachten können angesichts der so häufigen leeren und verlogenen Betroffenheitsbekenntnisse allerorten.
So jedoch muß ich denen recht geben, die eine solche Aktion als geschmacklos empfinden.
Wie so oft in unserer medial sichtbar gemachten, aber auch verformten Welt stelzen die tauben Nüsse in goldenen Schuhn daher und alle Welt gafft und klatscht vor allem denen Beifall, die sich selber Beifall klatschend in den Vordergrund drängen. Was kümmert es mich, könnte man sagen, ja, man ist versucht, diese Kindereien zu belächeln, und belächelnswert sind solche narzißtischen Zuckungen tatsächlich. Und ohne Belang.
Wäre da nicht der Nebeneffekt dieser Veranstaltung. Und der besteht darin, daß man im Gewimmel der perlenbehängten Säue, die sich allerorten tummeln, die häufig eher schlichten Perlenproduzenten übersieht, die allzuoft still und bescheiden lächelnd im Hintergrund oder gar im Untergrund agieren: der Geist am Katzentisch, während die Geistlosigkeit ihre rauschenden Feste feiert.
Deshalb hier mein Unbescheidenheitsimperativ: Überlaßt die Bescheidenheit den Unbescheidenen, denjenigen, die sie gern im Munde mit sich führen, um sie bei jeder Gelegenheit andern zu predigen. Man sollte diesen Leuten ruhig hin und wieder vor die Füße spucken. Und man sollte andere darauf hinweisen, wenn man eine Veranstaltung findet, bei der die Nullen hinten stehen und nicht vorn, denn es ist im kulturellen Leben wie in der Mathematik: Wenn die Nullen vorne stehen, ist der Wert gering.
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