Über das schwere Los der Menschen

Nur wenige Wege gibt es, die ins Glück führen, und fast alle sind sie lang und beschwerlich. Daher entscheiden sich die meisten Menschen, dort zu bleiben, wo sie sind, oder einen der vielen bequemen Wege zu gehen, die im Unglück enden.

Die einfältigsten Menschenwürfe springen einfach in das nächste Loch, das sich vor ihnen auftut. Und wenn es nicht zu tief ist, machen sie es sich dort bequem und singen das Hohelied der Zufriedenheit oder beklagen bitter ihr Unglück, je nach Temperament. Und einige durch Zufall vom Glück verfolgte Pilzmenschen tappen blind durch die Gegend und versuchen mit aller Kraft, das Glück abzuschütteln, als wären sie in ein Klettenfeld geraten.

Selbst die wenigen, die ihr Glück erkennen, vergessen niemals ganz, ihr Unglück von Zeit zu Zeit wortreich zu beklagen. Denn das schwerste Los scheint es, schwerelos zu sein, Schwere los zu sein.

Von der Asche und ihren Geheimnissen

Manchmal flammt aus der Asche die Liebe noch einmal auf, bevor sie für immer erlischt, aber es kommt auch vor, daß die Liebe beinahe erlischt, bevor sie dauerhaft erglüht. Das ist für mich das größte denkbare Glück.

Über Konzepte und Lebensentwürfe

Daß etwas nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, liegt oft nicht an unseren Vorstellungen, sondern meistens ist die Ursache ein falsches Konzept oder ein fehlerhafter bzw. inkonsistenter Entwurf. Wir neigen dazu, unterschiedliche Vorstellungen mit immer demselben Konzept verwirklichen zu wollen. Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir die Konzepte mit unseren Vorstellungen und mit der Realität in Einklang bringen. Dazu müssen wir jedoch genau wissen, was wir wollen.

Über die Qualität der Realität

Einer sagte, die »Qualität der Realität« wäre »eindeutig verbesserungsbedürftig«. Soll ein Witz sein und heißt: Ich bin unzufrieden mit meiner Umgebung. Aber kann man der Realität überhaupt eine Qualität zusprechen? Jeder kennt doch das Bild von Eule und Nachtigall.

Die Realität als solche hat (außer für Platoniker) keine Qualität, die unabhängig wäre von ihrer Wahrnehmung. Qualität wird vielmehr von den einzelnen Wahrnehmenden immer nur in die verschiedenen oder gleichen Bilder hineinprojiziert, die sie sich selbst und die sich die vielen anderen von der Realität machen oder zu machen vorgeben.

In der Werbepause eines Fußballspiels hörte ich im Fernsehen jemanden, der Autos verkaufen wollte, sagen: »Autos sind toll …«

Das Leben ist schön.