Ich wasche magre Wörter
im Speichel müder Tage
sie bröckeln manchmal
brechen durch
im Mund wie alte Honigwaben
und ich verschluck
mich dran und spuck sie
aus wie Rotz.
Und dann ist
Ruh.
Die Vögelein schweigen im Walde.
Und nur ein Baum
knarrt leis im Wind
ein Wort.
Die Steine schweigen
und alle Sterne knien nieder.
Ohnmacht beginnt.
Die Nacht geht
nicht mehr
fort
Kommentare zu diesem Eintrag:
Gretchen schreibt am 15.04.2009 um 12:06 Uhr:
Das erinnert mich an Munch‘ „Der Schrei“. Das hat mich berührt. Das hat mich betroffen gemacht. Denn das „verstummen“ ist ja in Wirklichkeit jener inbrünstige Schrei, der hinaus muß, „Rotz“ nennst Du es.
Sehr schön geschrieben.
Aber hier schreibt auch ein verzweifeltes Herz, das sich nach Ruhe sehnt.
Liebe Grüße
Gretchen
P.S. Ich denke, jetzt kann ich Dein momentanes Fernbleiben und Deine Sonnenbrille besser verstehen
Lyriost schreibt am 21.04.2009 um 11:35 Uhr:
Zeitweises Verstummen ist nötig, wenn man sich nicht im Geschrei verlieren will. Aber Verzweiflung ist mir heute zum Glück fern. Damals aber …
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