Der Desperado

Der Desperado schließt sich selber kraftvoll aktiv aus, macht sich selbst zum Outlaw, weil er sich ausgeschlossen fühlt oder Angst davor hat, ausgeschlossen zu werden, denn es gibt einen Teil in ihm, der sich, wie Harry Haller in Hesses „Steppenwolf“ (Szene auf der Treppe) zur Leichtigkeit des Gewöhnlichen hingezogen fühlt. Wenn er sich selbst ausschließt, muß er sich nicht als Opfer fühlen, was, wie wir alle wissen, das Leben sehr erleichtert, auch wenn die Verhältnisse noch so schwierig sind. Aktiv zugrunde gehen ist allemal besser, als untergepflügt zu werden.

»Gott würfelt nicht.«

»Gott würfelt nicht«, sagt Einstein. Theoretisch relativ richtig. Gott hat es mehr mit den Karten, und er ist ein gewiefter Zocker, denn sosehr wir uns auch den Kopf verrenken, es gelingt uns nicht, in die Karten hineinzuschauen. Wir können froh sein, wenn wir wenigstens ahnen, welches Spiel mit uns gespielt wird und welche Spielregeln für uns gelten. Gott spielt natürlich nach seinen eigenen, uns gänzlich unbekannten Regeln. Und niemand weiß, ob Gott nicht, wenn ihm das Spiel mit uns zu langweilig wird, doch noch den Würfelbecher herausholt.

Über Selbstbilder

Nur wer sein Selbstbild regelmäßig in Frage stellt, gibt sich die Möglichkeit zu wachsen. Aber er sollte das Wachstum nicht zu ernst nehmen, weil sonst zu schnell ein neues wahnhaftes Selbstbild entsteht, das wiederum die Tendenz hat, sich zu verfestigen und weiteres Wachstum zu verhindern.

Tat twam asi

Hinter den Spiegel
der Griff in die Spinnweben
entstaubtes Gesicht

und ungläubiges Staunen
wenn du dich nicht mehr erkennst

und ungläubiges Staunen
wenn du dich wieder erkennst

und ungläubiges Staunen
wenn du dich wiedererkennst