Warum wir mehr Fehler machen sollten

Menschlich ist es, Fehler zu machen, ebenso menschlich, Fehler zu verzeihen. In einem ansonsten makellosen Text aber ist ein singulärer Fehler etwas Ungeheuerliches, empörend und somit unverzeihlich. Der Text in seiner Gesamtheit wird sofort unscharf oder verblaßt gar zu nichts – und mit ihm sein Verfasser. Was natürlich niemand zugibt. Dieses Phänomen kann man bei allen Textsorten und Subtexten beobachten – auch und gerade bei der Liebe. Man sollte deshalb, da es ja bekanntlich nicht möglich ist (und auch nicht wünschenswert), fehlerfrei zu agieren, von Zeit zu Zeit den einen oder anderen Lapsus einstreuen, damit der Fokus unserer Mitmenschen weiterhin nicht so sehr eingeschränkt wird, daß sie uns oder unseren Text nicht mehr als Ganzes wahrnehmen. Wer möchte, daß ihm seine Fehler verziehen werden, darf nicht zu wenige machen.

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